Ahrensburg/Barsbüttel. Vorschläge von Grünen-Abgeordneten könnten S-4-Ausbau um Jahre verzögern. Schleswig-holsteinische SPD will das verhindern.
Die schleswig-holsteinische SPD will verhindern, dass eine neue Bahnstrecke entlang der Autobahn 1 quer durch den Kreis Stormarn geprüft wird. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion für die Landtagssitzung in dieser Woche gestellt. Auslöser sind Vorschläge von Grünen-Abgeordneten, eine Linie für Güter- und Fernzüge zwischen Lübeck und Hamburg zu untersuchen – und damit den S-4-Ausbau zwischen Hamburg und Ahrensburg erst mal zu blockieren.
Proteste gegen zusätzliche Bahngleise erwartet
„Die S 4 ist das derzeit wichtigste länderübergreifende Verkehrsprojekt von Schleswig-Holstein und Hamburg“, sagt der Reinbeker SPD-Landtagsabgeordnete Martin Habersaat. „Eine alternative Trasse hierfür oder für den Fern- und Güterverkehr in Erwägung zu ziehen, würde das jetzige Planungsverfahren und alle damit verbundenen Finanzierungszusagen stoppen.“ Die S 4 würde um Jahre verzögert.
Habersaat, langjähriger Gemeindevertreter in Barsbüttel, erwartet in den Orten an der A 1 große Proteste gegen zusätzliche Bahngleise: „Ich kann mich noch gut an die Debatten um den Transrapid erinnern, das brauchen wir in Barsbüttel nicht wieder.“ Jetzt sei es wichtiger, sich mit aller Energie auf die geplante Trasse und angemessenen Lärmschutz zu konzentrieren.
Züge sollen im Zehn-Minuten-Takt fahren
Vergangene Woche hatte der Finanzausschuss des Landtags beschlossen, Millionen für die Bauvorbereitung der S-Bahn freizugeben. In der Hauptverkehrszeit sollen die Züge bis Ahrensburg im Zehn-Minuten-Takt fahren, bis Bargteheide alle 20 Minuten und bis Bad Oldesloe jede Stunde. „Das einstimmige Votum des Finanzausschusses macht deutlich, dass der Ausbau der S 4 in der geplanten Form fraktionsübergreifend als vordringlich und notwendig angesehen wird“, sagt der Ahrensburger CDU-Abgeordnete Tobias Koch, der auch Fraktionsvorsitzender ist. Jetzt stehen 42 Millionen Euro für Arbeiten wie Baufeldfreimachung, Kampfmittelräumung, Bauüberwachung, Leit- und Sicherungstechnik zur Verfügung. Davon entfielen 14 Millionen auf Schleswig-Holstein.
Für die Planungen seien Hamburg und Schleswig-Holstein mit weiteren rund 70 Millionen Euro in Vorleistung gegangen. Koch: „Im Hinblick auf die geplante Eröffnung des Fehmarnbelttunnels 2028 muss es gelingen, den Bau weiterer Gleise zwischen Hamburg und Ahrensburg bis dahin abzuschließen.“