Ahrensburg. Neue Tourenkarte zeigt Sehenswürdigkeiten. Broschüre ist kostenlos in Rathäusern erhältlich. Touristen sollen Kreis für sich entdecken.
Mit einer aufklappbaren Broschüre will das Tourismusmanagement Stormarn mehr Besucher in den Kreis locken. Sie beinhaltet 773 Kilometer Radfahrvergnügen, eine Strecke ungefähr so lang wie die von Hamburg nach München. Diese ist jedoch in 22 Touren unterteilt. Der in Kooperation mit der Sparkassen-Kulturstiftung entstandene Wegweiser wurde im Februar auf der Messe Reisen Hamburg vorgestellt. Er zeigt zudem auch 31 Sehenswürdigkeiten am Wegesrand – zum Beispiel das Brenner Moor, das Schloss Ahrensburg oder das Billetal. Auf der Radkarte sind entsprechende Punkte markiert.
Die Rundwege verlaufen wie ein Netz durch ganz Stormarn und führen entlang der schönsten Gebiete des Kreises. Sie sind zwischen 29 und 39 Kilometern lang. Distanzen, die Hobby-Radler in wenigen Stunden und entspanntem Tempo bewältigen können. „Mir persönlich gefallen die Bahnradwege sehr gut, unter den Rundwegen mit gleichem Start- und Zielpunkt habe ich aber keine Favoriten“, sagt Stormarns Tourismusmanagerin Rabea Stahl.
Auch im Süden Stormarns sind schöne Strecken markiert
Eine Tour, die in Bad Oldesloe beginnt und endet, trägt den Namen „Eiszeit erleben und Obst probieren“ (in der Grafik markiert als Radtour 1). Die Strecke führt über 36 Kilometer vorbei am Gut Blumendorf, dem Brenner Moor und einem der längsten Obstlehrpfade Europas. Außerdem passieren Radfahrer auf dieser Strecke die Altstadt von Bad Oldesloe.
Sechs Kilometer kürzer ist ein Radtrip mit Start und Ziel in Ahrensburg. Bei „Durch Alleenfächer ins Tunneltal“(Radtour 2) geht es vorbei an Gut Wulfsdorf und dem Haus der Natur. Beim Befahren dieser Route können Touristen zusätzlich einen Zwischenstopp am Bredenbeker Teich einlegen und im Sommer sogar ein Erfrischungsbad am Strandbad vor Ort genießen.
Auch im Süden Stormarns sind schöne Strecken markiert. Auf 38 Kilometern wird man zum Beispiel von Lütjensee aus „In die Stormarnsche Schweiz“ (Radtour 3) geführt. Auf diesem Weg passieren Radfahrer die Drahtmühle Grönwohld und das Stormarnsche Dorfmuseum in Hoisdorf. Außerdem wird das Naturschutzgebiet Hahnheide gekreuzt. Auch der „Lange Otto“ auf dem Hahnheider Berg und der Gasthof „Unter den Linden“ in Grönwohld sind allemal einen Abstecher wert. Von dem Aussichtsturm aus können Besucher bei klarer Sicht das gesamte Gebiet überblicken und der Gasthof ist einer der Hauptdrehorte der TV-Kultserie „Neues aus Büttenwarder“.
Attraktivität des Kreises soll auch für Touristen deutlich werden
Die Steigerung von Stormarns Attraktivität für Touristen sei bei der Entscheidung für die Broschüre ein wichtiger Faktor gewesen. Stahl: „Wir wurden auf Messen mehrfach angesprochen, ob es denn neben der von uns vorgestellten Karte über Bahnradwege noch weitere Karten zu Radwegen in Stormarn gibt. Wir haben dann auf unsere Website verwiesen, wo wir Rundwege schon seit 2016 präsentieren.“
Im Oktober vergangenen Jahres wurde die Ausarbeitung der neuen Karte vom Tourismusmanagement beschlossen. Anfang Februar konnten Besucher der Messe Reisen Hamburg sich schon ihre Lieblingstouren durch Stormarn auswählen. „Die Produktion war so kurzfristig möglich, da uns durch das Ringbuch der Sparkassen-Kulturstiftung die meisten Informationen schon vorlagen“, so Stahl. Die Stiftung präsentiert in einem Heft bereits seit 2009 die Radtouren. Dafür sind allerdings fünf Euro zu entrichten. Die Broschüre des Tourismusmanagements ist kostenfrei und in zahlreichen Rathäusern erhältlich. Interessierte können die Karte auch im Internet auf der Homepage des Torismusmanagements unter www.tourismus-stormarn.de bestellen. Es gibt sie ausschließlich in deutscher Sprache.
Es wurden schon rund 1500 Broschüren abgesetzt
Die Projekt-Kosten teilen sich Tourismusmanagement und Sparkassen-Kulturstiftung zu gleichen Teilen. Zahlen will Rabea Stahl jedoch nicht nennen. Ob die neue Broschüre die Aufmerksamkeit für Stormarns touristische Qualitäten wie erwünscht steigert, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Die Angaben des Tourismusmanagements lassen zumindest darauf hoffen. Denn laut Schätzungen des Büros wurden in der Zeit von Anfang Februar bis Anfang März rund 1500 Broschüren über die verschiedenen Wege abgesetzt.
Da sich der Tourismus zu einem immer bedeutenderen Wirtschaftsfaktor für Stormarn entwickelt, hat das Tourismusmanagement außerdem damit begonnen, sich auch auf Social-Media Plattformen zu etablieren. So hat das Unternehmen zum Beispiel eine Facebookseite gestartet, auf der sowohl auf eigene Projekte, als auch auf Stormarns schönste Attraktionen aufmerksam gemacht wird. Konzepte wie die Radkarte sind aber weiterhin wichtig für das Tourismusmanagement. Denn die Mischung scheint zu funktionieren, 2018 kamen mit 206.258 Touristen ungefähr 30.000 mehr nach Stormarn, als im Jahr 2012, damals waren es nur 176.117.