Bad Oldesloe. Aufsichtsrat der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) hat entschieden. Gründung einer neuen Logistikgesellschaft aufgehalten.
Die Pläne für eine Neuorganisation der Müllabfuhr im Kreis Stormarn sind vom Tisch. Der Aufsichtsrat der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) hat sich entschieden, die Gründung einer neuen Logistikgesellschaft in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP-Modell) sofort zu stoppen. „Es gibt in den beiden beteiligten Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg unterschiedliche Beschlusslagen, deshalb sehen wir aus Zeitgründen keine andere Möglichkeit“, sagt Stormarns Landrat Henning Görtz, der auch im AWSH-Aufsichtsrat sitzt.
Firma konnte Personallücken nicht schließen
Ende 2020 läuft der Vertrag mit der derzeit beauftragten Firma Grabau Entsorgung GmbH (GEG) aus. Die Stormarner Kommunalpolitiker wollten, dass Anfang 2021 eine Gesellschaft übernimmt, an der die AWSH 51 Prozent hält. Mit dem dadurch größeren Einfluss sollte sichergestellt werden, dass sich ein Müllchaos wie im vergangenen Frühjahr/Sommer nicht wiederholt. Damals waren Restmüll- und Biotonnen über Monate mit teilweise mehrwöchiger Verspätung abgeholt worden. Die Firma konnte Personallücken nicht schließen.
Der lauenburgische Kreistag hat dagegen mit CDU/Grünen-Mehrheit beschlossen, den Vertrag mit GEG um zwei Jahre bis Ende 2022 zu verlängern – auch wegen der äußerst niedrigen Müllentgelte. Da die Beschlüsse nicht kompatibel seien, hält die Stormarner Verwaltung die im Kreistag am Freitag, 22. Februar, vorgesehene Abstimmung für obsolet.
„Das ist zwar eine Kehrtwende, bedeutet aber keine Verschlechterung, da schon immer Privatfirmen mit der Entsorgung beauftragt wurden“, sagt Henning Görtz. Der neue Auftrag soll schnellstens ausgeschrieben und bis Dezember vergeben werden. Dann habe der beste Anbieter noch ein Jahr Zeit, sich auf die Übernahme im Januar 2021 vorzubereiten. Wie sich die Entgelte für die Bürger entwickeln, hängt auch vom Ergebnis der Ausschreibung ab.