Ahrensburg . Die Verwaltung schlägt eine Gastronomie im Erdgeschoss des Gebäudes vor. Politiker vertagen Entscheidung über spätere Nutzung.
Die Mitglieder des Ahrensburger Bauausschusses haben bei ihrer jüngsten Sitzung eine Entscheidung über die Zukunft des Alten Speichers einstimmig vertagt. Mehrere Politiker hatten zuvor die Nutzwert-Analyse der Verwaltung kritisiert. Sie sei fehlerhaft und dazu auch noch zu kurzfristig im Internet hochgeladen worden.
Die Bewertungsmatrix sollte dabei helfen, eine prioritäre Nutzung für das Erdgeschoss des 1600 Quadratmeter großen Gebäudes zu ermitteln. Die restlichen Flächen im ersten und zweiten Stockwerk sollen nach dem Vorschlag der Verwaltung nutzungsoffen saniert und erst später vergeben werden. Bei der Analyse erhielt „Gastronomie“ die höchste Punktzahl. Dafür könnten 600 Quadratmeter im Erdgeschoss vorgehalten werden, in den anderen Etagen seien Multifunktionsräume für unterschiedliche Interessengruppen denkbar.
Verwaltung und Politiker sehen keine Chance für Jugendgästehaus
„Gastronomie ist ein zentraler Missstand, den wir für den Gutshofbereich festgestellt haben“, sagte Rathausmitarbeiter Kay Renner. „Deshalb haben wir der Nutzungsvariante eine Sonderrolle zugeschrieben.“ Es müsse darum gehen, den Platz zu beleben – mit einem publikumswirksamen Angebot. „Wichtig ist aber, dass es ein besonderes Restaurant wird, zum Beispiel eine Brauerei“, sagte Rolf Griesenberg (SPD).
Eine Absage erteilten Verwaltung und auch Politiker der Idee des Kinder- und Jugendbeirates, aus dem Speicher ein Jugendgästehaus zu machen. „Das Gebäude ist dafür nicht geeignet“, sagte Bauamtsleiter Peter Kania. „Wir bräuchten neue Treppenhäuser, kleinere Räume und Notausgänge. Das ist schwierig.“ Er könne sich eine solche Einrichtung viel besser auf der frei werdenden Fläche am Badlantic vorstellen. Auch Gerhard Bartel (SPD) sagte: „Ein Gästehaus halte ich im Speicher nicht für möglich, ohne das Denkmal zu zerstören.“
Die Politiker sprachen sich dafür aus, das Thema zeitnah erneut auf die Tagesordnung zu setzen.