Bad Oldesloe. Städte und Gemeinden sollen Gefährdungsanalyse erstellen und Krisenstäbe bilden. Auch die Bürger sollen aktiv werden.
Die Kreisverwaltung hat bei einem Treffen Vertretern der Kommunen Handlungsempfehlungen für den Fall eines Stromausfalls gegeben. Wie berichtet, sind die Städte und Gemeinden Stormarns sehr unterschiedlich auf einen mehrstündigen Blackout vorbereitet.
„Wir haben den Kommunen zunächst empfohlen, eine Gefährdungsanalyse zu erstellen“, sagt Andreas Rehberg, Fachbereichsleiter Sicherheit und Gefahrenabwehr beim Kreis Stormarn. In dieser Auswertung sollen „die Knackpunkte“ der einzelnen Gemeinden ermittelt werden. „Das können beispielsweise Krankenhäuser, Pflegeheime oder Betriebe mit einem besonderen Gefährdungspotenzial sein“, sagt Rehberg. Zwar hätten sich erste Kommunen schon Gedanken gemacht, „die meisten beginnen aber erst jetzt damit“.
Gemeinden müssen Notunterkünfte schaffen
Eine weitere Empfehlung des Kreises ist, bei Neubau- oder Umbaumaßnahmen von öffentlichen Gebäuden oder Feuerwehrwachen Einspeisungsmöglichkeiten zu schaffen. Darüber könnten Notstromaggregate angeschlossen werden. „Bei einem Stromausfall im Winter könnten so Rathäuser oder Bürgerhäuser, Schulen oder Feuerwehren als Notunterkunft dienen“, sagt Rehberg, der den Vertretern auch empfohlen hat, einen Krisenstab einzurichten.
Dieser sollte in erster Linie einen Alarm- und Kommunikationsplan erstellen. „Die größeren Städte haben so etwas schon“, so Rehberg. Der Krisenstab übernehme im Notfall auch die Koordination und die Verantwortung. Sobald mehrere Städte und Gemeinden betroffen sind, kann der Landrat den Katastrophenfall ausrufen. „Dann übernimmt der Kreis die Verantwortung sowie die Koordination“, sagt Rehberg. Doch auch ohne den Katastrophenfall helfe der Kreis bei Bedarf den Städten und Gemeinden.
Eine weitere Empfehlung an die Kommunen ist, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. „Die Menschen sollten Vorräte schaffen, um eine Woche überbrücken zu können.“ Die Teilnehmer des Treffens verständigten sich darauf, sich im November erneut an einen Tisch zu setzen, um geplante Maßnahmen abzustimmen.