Barsbüttel. Neue Feuerwache am jetzigen Standort kostet weniger als eine Verlagerung. Landwirt hatte hohen Bodenpreis aufgerufen.

Geht es nach den Mitgliedern der Feuerwehr im Barsbütteler Ortsteil Stemwarde, bekommen sie eine neue Wache am jetzigen Standort an der Straße Dorfring. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung unter den Ehrenamtlern, nachdem die Verwaltung auch die Kosten für einen Umzug berechnet hat. „Die Mehrheit für den Verbleib war sehr groß“, sagt Gemeindewehrführer Frank Becker. Entscheidend ist jedoch das Votum der Politik. Es gibt deutliche Signale, dass dem Wunsch der Feuerwehr entsprochen wird.

Die Notwendigkeit eines neuen Gerätehauses sehen die Parteien allesamt. Denn das jetzige Gebäude in der Ortsmitte weist erhebliche Mängel auf. Die Kosten für einen dortigen Ersatz samt Abriss und Auslagerung der Helfer stehen seit Längerem fest: 2,3 Millionen Euro. Im Haushalt 2019 ist eine Million Euro eingestellt, der Rest für 2020 vorgesehen. Allerdings ist auf dem Grundstück eine Erweiterung zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschlossen. Und die Hanseatische Feuerwehrunfallkasse (HFUK) fordert zwölf Stellplätze für private Autos der Feuerwehrleute. Dafür fehlt der Platz. Eine Ausnahmegenehmigung ist möglich.

Landwirt fordert 135 Euro pro Quadratmeter Ackerland

Als Alternative gab es die Idee eines Umzugs. Anfragen bei Grundstückseignern blieben erfolglos. Vor Kurzem signalisierte dann ein Landwirt Verkaufsbereitschaft. Er verfügt über genug Fläche: 5000 Quadratmeter sind für den Wachenbau erforderlich. Das Areal grenzt an das Neubaugebiet Stübkamp.

Die Politik wollte einen Kostenvergleich. Den hat die Verwaltung jetzt erarbeitet. In einer Vorlage, über die der Planungsausschuss am 14. März entscheiden soll, sind für die Wache am Standort Bahnhofstraße rund 2,4 Millionen Euro veranschlagt. Eingerechnet ist dabei auch der Verkauf des 868 Quadratmeter großen Grundstücks am Dorfring. Die Sache hat jedoch einen Haken. Der Landwirt fordert 135 Euro für den Quadratmeter Ackerland und veräußert nur, wenn die Gemeinde 20.000 Quadratmeter erwirbt. Barsbüttel müsste demnach mehr als zwei Millionen Euro zusätzlich zahlen – für 15.000 Quadratmeter, die derzeit nicht benötigt werden.

„Das Land ist zu teuer. Wir sind für den Neubau am jetzigen Standort“, sagt Grünen-Fraktionschef Joachim Germer. Bedingung sei aber eine Bestätigung der Feuerwehrunfallkasse für das Projekt am Dorfring. Genauso sieht es der CDU-Fraktionsvorsitzende Henri Schmidt: „Wir brauchen eine Wache, die 25 Jahre nicht beanstandet wird.“ Die Wehr habe gute Argumente. Auch die SPD ist laut Fraktionsvize Klaus-Jürgen Krüger für einen Verbleib. Rainer Eickenrodt (Wählergemeinschaft BfB) sagt: „Ich finde, man sollte das Angebot nicht gleich ausschlagen und nachverhandeln.“