Ahrensburg. Weniger Wohnungen auf der Alten Reitbahn, dafür soll der Knick erhalten bleiben.
Es könnte die letzte Chance für das Großprojekt Alte Reitbahn und die damit verbundenen Kino-Pläne in Ahrensburg sein: In zwei Wochen stellt die Bremer Melchers-Gruppe im Bau- und Planungsausschuss ihr überarbeitetes Konzept für das 6000 Quadratmeter große Grundstück vor, das zurzeit noch als Parkplatz dient.
Nach Abendblatt-Informationen sieht der neue Entwurf vor, den Knick im hinteren Bereich des Areals zu erhalten. Diese Bedingung hatten die Grünen gestellt und bei einem persönlichen Gespräch mit dem Investor im Herbst noch einmal untermauert. Dafür müssen nach Angaben von Bauamtsleiter Peter Kania die an der Stelle geplanten zwei- und dreigeschossigen Gebäude entfallen. Er sagt: „Dadurch wird es natürlich weniger Wohnungen geben als bisher geplant.“
Der Ursprungsplan sah 77 Wohnungen, eine Tiefgarage mit 184 Stellplätzen und einen Edeka-Markt vor. Auch die Zahl der Parkplätze wird sich laut Kania wohl verringern, da ein Teil unter den nun gestrichenen Gebäuden vorgesehen war. Genaue Zahlen nennt der Bauamtsleiter auf Anfrage in beiden Fällen nicht. Er verweist darauf, dass sie letztlich von den Beratungen im Ausschuss abhingen, sagt: „Der Investor hat die unterschiedlichen Wünsche der Fraktionen zusammengefasst. Es gibt keinen festen Entwurf, sondern verschiedene Varianten, über die die Politiker ergebnisoffen diskutieren sollen.“ Die Melchers-Gruppe selbst war trotz mehrfacher Anfragen für eine Stellungnahme zu den neuen Plänen nicht erreichbar.
Verwaltung informiert Politik vorab
Die Ahrensburger Verwaltung will die Politiker am heutigen Dienstag in einer nicht öffentlichen Gesprächsrunde über die Entwicklungen informieren – als Vorbereitung auf die Ausschusssitzung am 20. März. „Wir wissen bisher noch nichts darüber“, sagt Nadine Levenhagen, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Eigentlich wollte der Investor ihre Fraktion bereits im Januar über sein überarbeitetes Konzept informieren. „Er hat den Termin aber abgesagt, weil er zunächst mit der Verwaltung sprechen wollte“, sagt Levenhagen. „Seitdem haben wir nichts mehr gehört.“
Um noch eine politische Mehrheit für sein Vorhaben zu finden, ist der Investor wahrscheinlich auf die Grünen angewiesen. Denn SPD, FDP und Linke hatten bereits Ende 2018 dafür plädiert, die Zusammenarbeit mit der Melchers-Gruppe zu stoppen. Sie halten die Richtung für falsch, die bei den Planungen eingeschlagen wurde.
CDU und WAB wollen bisher an dem Projekt festhalten, haben zusammen aber nicht die Mehrheit. Beide Fraktionen wollen, dass der Edeka-Markt von der Bahnhofstraße an die Alte Reitbahn umziehen kann, um am jetzigen Standort Platz für ein Kino zu schaffen.