Reinbek. Die Verwaltung arbeitet mit Hochdruck an einer Notlösung. Bürgermeister Björn Warmer stellt der Politik einen neuen Plan vor.
Seit das Schulzentrum am Mühlenredder in Reinbek wegen der alarmierenden Asbestwerte in der Raumluft einiger Klassenräume über Nacht geschlossen werden musste, arbeitet die Verwaltung mit Hochdruck an Notlösungen. Derweil läuft der Unterricht für die 700 Schüler seit Anfang Dezember dezentral an Standorten von der ehemaligen Hauptschule in Wentorf bis zur Volkshochschule Sachsenwald weiter. Die Hoffnung, dass der Betrieb wieder an einem zentralen Standort aufgenommen werden kann, nährt Bürgermeister Björn Warmer heute Abend in der Stadtverordnetenversammlung mit einem neuen Vorschlag zum geplanten Container-Campus.
„Zurzeit prüfen wir die Freizeitbadwiese als möglichen Standort“, sagt Warmer. Unter Zeitdruck wurden kurz vor den Weihnachtsferien Pläne für die Aufstellung von etwa 100 Containern konzipiert. Die Verteilung über Schulgelände, TSV-Reinbek-Areal bis zur Bolzplatzwiese hat jedoch für massive Bedenken gesorgt. Die fünf Container-Gruppen, in denen Schüler während der Asbest-Sanierung und der Modernisierung des Schulzentrums unterrichtet werden sollen, liegen zum Teil weit auseinander. Auch wie der Schulbetrieb vor Störungen des Verkehrs auf dem Mühlenredder gesichert werden kann, warf kritische Fragen auf.
Schulzentrum soll frühestens ab Mai entkernt werden
Im Rathaus hat man die Pläne noch einmal überdacht. „Wir haben nach einer besseren Möglichkeit gesucht, um Lehrern und Schülern unnötige Wege zu ersparen“, sagt Warmer. Außerdem war es der Wunsch der Schule und Schulaufsicht, zu prüfen, ob wir möglichst viele Einrichtungen an einem Ort verbinden können.“
Das wäre auf der Freizeitbadwiese gegeben. „Hier könnten die etwa 100 Container für 45 Klassenzimmer aufgestellt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass der Boden das hergibt.“ Denn der enthalte noch Erdablagerungen aus dem Bau des Freizeitbades, sagt Warmer, der sich heute eine Bestätigung von der Politik erhofft, dass es bei der Entscheidung bleibt, die Schule zu schließen. Ab Mai/Juni sollen hier die Bagger anrollen, um das Gebäude zu entkernen.
Die Verwaltung setzt auf eine nachhaltige Lösung, denn bei der ersten Planungsvariante für den Containerstandort wäre auch der Grandplatz verstellt worden, auf dem 2020 der Bau einer Feuerwache beginnen soll. Sollte die Entscheidung für den Standort auf der Freizeitbadwiese fallen, müssten Schüler und Lehrer allerdings noch bis zu den Frühjahrsferien zwischen den Übergangslösungen pendeln. Die Container sind derzeit noch nicht bestellt.