Großhansdorf/Trittau. Fünf Opfer aus Großhansdorf und Trittau haben sich bislang bei der echten Polizei gemeldet. Diese warnt vor den Trickbetrügern.
Die perfide Betrugsmasche ist nicht neu, aber für Kriminelle offenbar immer noch besonders erfolgsversprechend. So haben sich erneut Trickbetrüger am Telefon als Polizisten ausgaben. Ihr Ziel: Sie wollen an das Ersparte ihrer Opfer.
Laut der echten Polizei wurden am Montag, 14. Januar, fünf Menschen in Großhansdorf und Trittau angerufen. Die vermeintlichen Polizisten fragten die überwiegend älteren Stormarner nach Wertsachen und Geld im Haus. In einigen Fällen wollten die Täter sogar vorbeikommen und die Sachen abholen. Soweit sei es allerdings nicht gekommen.
Bereiten Täter einen Einbruch vor?
Allerdings kann die Polizei nicht ausschließen, dass es weitere Betrugsversuche und Taten gab, die bislang nicht angezeigt wurden. Zudem sei auch möglich, dass die Anrufer mit der Befragung über Wertsachen Einbrüche oder gar andere Trickdiebstähle an der Haustür vorbereiten.
Die Polizei in Lübeck und im Kreis Ostholstein hat in den vergangenen Tagen ebenfalls vermehrt Hinweise auf Betrugsversuche durch falsche Polizisten bekommen. Sie und die Stormarner Beamten warnen deswegen erneut vor den Trickbetrügern und raten Betroffenen, sofort das Gespräch zu beenden. Zudem betont die echte Polizei, dass sie nie nach Wertgegenständen oder Geld im Haus fragen würde.
Betrüger nutzen die Notruf-Nummer
Ferner sollten Angerufene misstrauisch werden, wenn im Telefondisplay die 110 angezeigt wird. Unter dieser Nummer würde die echte Polizei nie anrufen. Die Täter können sich über ein Programm im Internet jede beliebige Rufnummernanzeige besorgen, selbst die der örtlichen Polizeistation. Also ist auch hier Vorsicht geboten.
In den meisten Betrugsfällen behaupten die Täter, dass bei einem festgenommenen Einbrecher eine Liste mit Adressen gefunden worden sei. Auf dieser sei auch das Haus des Angerufen aufgetaucht. Dann bieten die falschen Beamten einen besonderen Service an: Sie geben vor, Geld und Wertsachen abzuholen und in Sicherheit zu bringen.
Schaden beträgt mehr als eine Million Euro
Ein weiterer Trick der Verbrecher am Telefon: Sie behaupten, die Hausbank der Angerufenen sei in kriminelle Machenschaften verwickelt und raten, sämtliches Geld vom Konto abzuheben. Selbst wenn die Bankmitarbeiter misstrauisch werden würden, sollten die Menschen sich nicht davon abbringen lassen. Schließlich seien die Angestellten in die kriminellen Vorgänge eingebunden, so die Aussagen der Betrüger.
Hebt das Opfer sein Erspartes ab, stehen bald die vermeintlichen Beamten vor der Tür. Sie lassen sich die Geldscheine zeigen und kommen zu dem Ergebnis, dass es Falschgeld sei, das beschlagnahmt werden müsse.
Zwar fallen laut Polizei nur sehr selten Menschen auf die Tricks rein. Aber wenn, dann sei der Schaden immens hoch. Inzwischen gehen die Ermittler in Schleswig-Holstein von einem Schaden in Millionenhöhe aus.