Ahrensburg. Weil sich Türen nicht öffnen ließen, mussten Fahrgäste bis nach Oldesloe fahren. Eigentlich wollten sie in Ahrensburg aussteigen.
Bahn-Pendler kennen sie nur zu gut: Die rot leuchtenden DIN-A-5-Zettel an den Türen der Züge. „Türstörung“ ist darauf zu lesen – und die Bitte, einen anderen Ausgang zu nutzen. Dass auch diese Zugtüren nicht immer einwandfrei funktionieren, haben nun Fahrgäste auf dem Weg von Hamburg über Ahrensburg nach Bad Oldesloe erlebt.
Ein Ahrensburger berichtet, dass er in Hamburg in den Regionalexpress (RE80) in Richtung Lübeck stieg und in die Schlossstadt wollte. Diese Fahrt dauert in der Regel nur 14 Minuten. Ahrensburg ist auf dieser Strecke die nächste Station. Dort hielt der Zug auch. Dennoch musste der Mann einen Umweg über die Kreisstadt nehmen. Wie konnte dies passieren? Laut dem Pendler ließen sich beim Halt in Ahrensburg die Türen nicht öffnen.
Türstörungen auch Grund für Geisterwaggons
Erfahrene Pendler wechseln in solch einer Situation schnell den Waggon. Verbindungstüren machen es bei den Regionalbahnen möglich. Doch dies sei auf besagter Fahrt nicht möglich gewesen. An der Schiebetür zum nächsten Waggon klebte ein leuchtend roter Zettel. „Also in Bad Oldesloe aussteigen und warten, bis der Gegenzug kommt.“ Mit diesen Worten beschreibt der Ahrensburger sein und das Schicksal weitere Fahrgäste in einem Post bei Facebook.
Eine Bahnsprecherin bestätigte diesen Vorfall zwar nicht. Schließt aber nicht aus, dass es zu solchen Vorkommnissen kommen könne. „In solch einer Situation empfehlen wir, über die Sprechstelle mit dem Zugführer Kontakt aufzunehmen.“ Ferner sei die Sperrung eines gesamten Waggons nötig, wenn gleich mehrere Türen versagen. „Sind gegenüberliegende Türen oder die beiden Türen auf einer Seite des Waggons defekt, wird der gesamte Waggon für Fahrgäste gesperrt“, erklärt die Bahnsprecherin und nennt die Sicherheit als Grund. Müsse beispielsweise ein Zug im Notfall evakuiert werden, könne es bei 200 Fahrgästen pro Waggon zu erheblichen Verzögerungen kommen.
Oft Verspätungen wegen defekter Türen
Diese gibt es dann auch im normalen Betrieb. Beispielsweise hatte ein Regionalexpress vor einigen Wochen eine Verspätung auf dem Weg von Lübeck nach Hamburg. Reisende, die am Bahnhof in Ahrensburg auf den Zug warteten, bekamen per Durchsage die Begründung, Verzögerungen beim Ein- und Aussteigen seien der Grund. Als der Zug endlich im Bahnhof ankam, wussten die Wartenden auch, warum es zu Verzögerungen kam. Sie mussten eine Tür suchen, die sich öffnen ließ.