Delingsdorf. Politiker sehen in der Stormarn-Rallye eine Belastung für die Anwohner. Veranstalter MSC Trittau muss nun eine neue Route suchen.

Durch Veranstaltungen wie die „ADAC Stormarn Rallye“, „ADAC Stormarn Retro Rallye“ sowie das „ADAC Stormarn Rallye Festival“ gilt der Motor Sport Club (MSC) Trittau als einer der aktivsten Motorsportvereine im Norden. Doch im kommenden Jahr müssen die rund 250 Mitglieder umdisponieren. Auf ihrer jüngsten Sitzung haben die Delingsdorfer Gemeindevertreter dem Club eine deutliche Absage erteilt. Die nächste Rallye ist für den 6. April 2019 geplant.

„Bereits im vergangenen Jahr hatten wir den Veranstalter deutlich um eine Alternativroute gebeten“, sagt Nicole Burmeister von der Wählergemeinschaft Delingsdorf (WGD). „Die Rallye ist kein Mehrgewinn für unsere Gemeinde, sondern eine Belastung der Anwohner durch enormen Verkehr und Lärm.“ Landwirt Torsten Schmidt sei direkt betroffen, komme am Tag des Rennens nur im absoluten Notfall vom Hof. „Rehe und Hirsche werden im Moor aufgeschreckt, ebenso Singvögel und Fasane“, sagt Schmidt, Jagdaufseher der Gemeinde. „Bereits am frühen Morgen ist der Verkehr erheblich, während das Ereignis die Einwohner eher nicht interessiert.“

80 Fahrer aus ganz Norddeutschland sind dabei

Die Route sollte vom Bargteheider Famila Markt durch die Delingsdorfer Nebenstrecke Wiebüschen/Deensdörper Weg bis auf die K 106 in Richtung Ahrensburg führen. Sie ist bei den Teilnehmern sehr beliebt und sollte 2019 zum dritten Mal genutzt werden. „An dem Rennen nehmen 80 Fahrer aus ganz Norddeutschland teil“, sagt Vorstandsvorsitzender Stefan Heer, der sich über die Absage der Gemeinde enttäuscht zeigte. „Wir haben die Strecke durch Delingsdorf gerne genutzt, da sie besonders abwechslungsreich ist.“

Zum 36. Mal hat sich der MSC unterschiedliche Strecken in ganz Stormarn ausgeguckt, die während der Veranstaltung von 12.15 Uhr bis 18 Uhr gesperrt werden sollen. 250 Helfer von der Freiwilligen Feuerwehr bis hin zu Streckenposten seien an diesem Tag im Einsatz, um die Großveranstaltung zu ermöglichen, für deren Planung Stefan Heer fünf Monate Zeit benötigt. Mit anderen Gemeinden habe es bisher keine vergleichbaren Probleme gegeben, sagt Heer. „Wir führen überall Gespräche. Nun müssen wir umdenken, um den Teilnehmern unserer Prädikatsveranstaltung genug bieten zu können.“