TRittau. Mehrheit im Sozialausschuss kontert SPD-Vorstoß für neue Öffnungszeiten in den Ferien. Es fehlt an Personal.

Mit einem Antrag zu einer Anpassung der Schließzeiten von Kitas und Blauem Haus während der Sommerferien und einer Reduzierung der Schließzeiten auf 25 Kalendertage wollte die Trittauer SPD-Fraktion im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss Erleichterungen für Eltern auf den Weg bringen. Doch das Anliegen war schon deshalb zum Scheitern verurteilt, weil die Antragsteller nicht die personellen Kapazitäten der betreuenden Einrichtungen und die finanziellen Auswirkungen im Blick hatten. Gut gemeint, aber nicht umsetzbar, lautete das Urteil der anderen Fraktionen. „Es ist kein Personal auf dem Markt“, sagte Sabine Paap (Grüne). Bürgermeister Oliver Mesch merkte an, dass man bei so viel Mehrarbeit, wie die Betreuer sie zurzeit leisteten, Zeiten anbieten müsse, in denen Urlaub möglich sei. Eine Reduzierung der Schließtage schloss er aus.

Für die Vize-Fraktionsvorsitzende der SPD, Rowena Alber, war dies die erste Sitzung, deren Vorsitz sie nach dem Ausscheiden dreier SPD-Mitglieder aus der Kommunalpolitik übernommen hatte. Zu Beginn der Sitzung hatte sie gesagt, dass sie sich eine sachliche und konstruktive Zusammenarbeit wünsche. Dabei ging sie mit gutem Beispiel voran, hörte sich geduldig sämtliche Kritikpunkte der anderen Fraktionen an und zog ihren Antrag schließlich zurück.

Auch Vorstoß für kostenlose Betreuung ging ins Leere

Ähnlich erging es ihr mit einem zweiten. Dabei ging es um die Prüfung einer beitragsfreien Kinderbetreuung in den Kindertagesstätten für Trittauer Kinder. Als Alternative sah die Beschlussvorlage vor, dass die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Modells zum Geschwisterrabatt bei Schulkindgeschwistern beauftragt werden solle. Wiederum nicht durchführbar, lautete der allgemeine Tenor. Die nachschulische Betreuung sei nicht als Hort deklariert, erläuterte Oliver Mesch. „Außerdem wird sie vom Schulverband getragen“, sagte er. Sabine Paap stellte fest, dass die Regelungen des Blauen Hauses für alle Kinder, auch aus anderen Gemeinden, gelten. „Man kann nicht nur Ermäßigungen für Trittauer Kinder beschließen“, so Paap.

Ein finanzieller Ausgleich sei bereits über die Sozialstaffel der Gemeinde gegeben, die einkommensschwächere Familien entlaste. Jens Hoffmann legte Rowena Alber nahe, den Antrag ihrer Fraktion lieber zurückzuziehen. Derselben Ansicht war auch Detlef Ziemann (Grüne): „Den Antrag hätten Sie sich sparen können, nach Landesgesetz und Verordnungen dürfen wir gar nicht auf Kitagebühren verzichten“, belehrte er die Vorsitzende.

Letztlich zog Rowena Alber auch diesen Antrag zurück. „Dass das Thema gehört werden muss, ist unstrittig“, fasste Ziemann zusammen, worin sich alle Fraktionen einig waren. Nur auf diese Weise gehe es leider nicht.