Bargteheide. Hauptausschuss leitet Interessenbekundungsverfahren in die Wege. Potenzielle Kinobetreiber können sich bewerben.

Die Stadt Bargteheide und Hans-Peter Jansen, Pächter des Kinos Cinema Paradiso im Kleinen Theater, werden den gemeinsamen Vertrag nicht verlängern. Stattdessen soll es ein Interessenbekundungsverfahren geben, bei dem sich auch andere potenzielle Kinobetreiber bewerben können. Das hat der Hauptausschuss jetzt mehrheitlich im nichtöffentlichen Teil der Sitzung beschlossen. Wie die Umsetzung aussehen wird, steht laut Alexander Wagner, Referent von Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht, noch nicht fest: „Die Verwaltung wird jetzt Bedingungen ausarbeiten, die in der Hauptausschuss-Sitzung am 20. November zur Abstimmung kommen. Unser Ziel ist es, dass der Kinobetrieb ab dem 1. Februar wieder aufgenommen werden kann.“

Kinopächter Hans-Peter Jansen hatte vor Wochen seine Ankündigung erneuert, seinen Vertrag mit der Stadt nicht unter den aktuellen Bedingungen verlängern zu wollen. Streitpunkt waren unter anderem die Belegungen des Theatersaals durch Veranstaltungen des Trägervereins. Nachträglich signalisierte Jansen grundsätzliches Interesse daran, das Bargteheider Kino weiterzuführen – aber zu anderen Konditionen.

Kinopächter kritisiert die Bargteheider Stadtverwaltung

Eigenen Angaben zufolge hat er mittlerweile 1000 Unterschriften gesammelt, die ein Weiterbestehen des „Cinema Paradiso“ unter seiner Leitung fordern. „Ich bekomme täglich E-Mails“, sagte Hans-Peter Jansen dem Abendblatt. Ob er sich an dem jetzt beschlossenen Verfahren beteiligt, lässt der Kinopächter allerdings noch offen: „Die Bekundung meines Interesses ist abhängig von den Bedingungen, die am 20. November festgelegt werden sollen.“

Gegenüber dem Abendblatt kritisierte Jansen die Bargteheider Stadtverwaltung dafür, dass sie sich erst jetzt mit einer Nachfolge beschäftigt. Es sei lange bekannt gewesen, dass der Pachtvertrag auslaufe. Dass der Trägerverein den Kinobetrieb mit einem externen Anbieter in der bisherigen Qualität weiterführen kann, bezweifelt Jansen: „Dieser Anbieter ist kein Kinobetreiber sondern nur ein Dienstleister. Der macht nur was man ihm sagt.“ Mit regelmäßigen Auszeichnungen für das Programmkino, wie er sie in der Vergangenheit häufig bekommen habe, sei es dann vorbei.