Glinde. Wo einst der Mehrzweckpavillon stand, soll bald ein Riesen-Schachfeld entstehen. Das haben die Stadtvertreter beschlossen.

Die Stadtmitte von Glinde, dort wo der Mehrzweckpavillon abgerissen wurde, verändert sich. Die mobilen Gärten – Hochbeete und Bänke aus Paletten – die von Flüchtlingen in einem Volkshochschulprojekt gebaut wurden, sind verschwunden. „Sie waren in die Kritik geraten, wurden teils als Schandfleck bezeichnet“, sagt VHS-Leiterin Marlies Lehmann. „Deshalb sind alle Elemente abgebaut worden.“

So hatte der Bauhof die acht Hochbeete, acht Bänke und einige Tische zur Spinosa gebracht. Dort warteten Abubakar Shikkur, Mohamed Hassan Ahmed, Hussein „Hasko“ Ali, Abdirizak Osman Mohamud, der Glinder Flüchtlingskoordinatorin Carina Kinsky sowie Übungsleiter und Tischler Uli Brommer. Mit den Geräten aus der Spinosa-Werkstatt machten sich die jungen Männer ans Werk, schliffen gute Hölzer ab und begannen, verrottete auszutauschen. Schon bald sollen die überholten Elemente an der Flüchtlingsunterkunft nebenan genutzt werden.

Bauamt hat sich nicht mit Politik abgestimmt

In der Stadtmitte soll das dort geplante Riesen-Schachfeld nun übrigens doch kommen: Eine Anfrage im Hauptausschuss hat ergeben, dass das Bauamt sich nicht mit der Politik abgestimmt hatte, bevor es entschied, das Spielfeld wegzulassen. „Zu personalaufwendig“, hieß es aus der Verwaltung. Es fehle ein Schuppen, in dem die Figuren weggeschlossen werden könnten. Und auch die Schlüsselübergabe sei nicht geklärt.

Doch das Schachbrett haben die Stadtvertreter beschlossen. Mit ihnen habe sich niemand abgestimmt, erklärten die Politiker im Hauptausschuss. Damit ist das Spielfeld samt Figuren aktuelle Beschlusslage. „Wir steuern jetzt nach“, sagt Bürgermeister Rainhard Zug. „Es wird ein Schachfeld, Figuren und eine Kiste dafür geben.“