Reinbek. Reinbeker Firma bietet Alternative an. Außerdem: Ausschuss macht sich für neue Wohnungen stark und lässt Bauflächen prüfen.
Im Reinbeker Wege-Streit ist ein Ende in Sicht. Ein von der Firma Allergopharma vorgeschlagener alternativer Fußweg über das Firmengelände löste im Bauausschuss jetzt ein positives Echo aus: Mit dem Weg wäre gewährleistet, dass die Prahlsdorfer weiterhin ohne allzu große Umwege das Einkaufszentrum an der Hermann-Körner-Straße erreichen können.
Wie berichtet, plant der Medikamenten-Hersteller, den Fußweg zu kaufen, der das Betriebsgelände zurzeit in zwei Teilte trennt. Weil es keine Alternative für die Anwohner gab, protestierten diese gegen die Pläne. Mit dem nun angedachten Kompromiss könnten auch die Anwohner leben, heißt es jetzt.
Der über das Firmengelände verlaufende Alternativweg wäre ein Privatweg, der von der Öffentlichkeit genutzt werden dürfte. Für die Verkehrssicherung wie das Räumen von Schnee und Laub wäre Allergopharma verantwortlich. „Die Firma trägt auch alle anfallenden Kosten“, sagt Bauamtsleiter Sven Noetzel. Damit die Fußgänger sicher zum Einkaufszentrum kommen, wird nun darüber nachgedacht, ob ein Zebrastreifen, Ampeln oder ein Kreisverkehr zum Einsatz kommen könnten. Die Firma Allergopharma hat bereits signalisiert, dass sie auch diesbezüglich für die Kosten aufkommen werde.
Stadt will auch Wohnungsbau anschieben
Auf der Agenda des Bauausschusses stand auch der Wohnungsbau. Das Ergebnis: Die Stadt wird sich zeitnah auf die Suche nach Baugrundstücken machen. Untersucht werden vorrangig jene Flächen, die schon beim Stadtcheck als sogenannte Potenzialflächen markiert worden waren. Die Stadt wird mit den Eigentümern der Flächen sprechen und auch mit den Anwohnern Gespräche führen, inwieweit sie einer Wohnbebauung zustimmen würden. Den Anstoß für dieses Vorhaben hatte die CDU mit einem Antrag gegeben, stieß damit aber nicht bei allen Parteien auf offene Ohren. Die FDP hätte es begrüßt, wenn die Politik zunächst einmal eine Debatte darüber geführt hätte, wohin sich die Stadt überhaupt entwickeln und ob sie weiter wachsen soll.
SPD-Fraktionschef Volker Müller sagte hingegen: „Ich verstehe sie nicht. Es macht doch Sinn, einmal zu prüfen, wo es Flächen gäbe. Wir müssen Menschen, die händeringend eine Wohnung suchen, eine Antwort geben können.“ Auch Heinz-Dieter Weigert, Vorsitzender des Seniorenbeirates, forderte alle Politiker auf, ihrer Fürsorgepflicht nachzukommen. Aktuell stünden 300 Menschen bei der Stadt auf einer Warteliste für bezahlbaren Wohnraum.