Glinde. Die Ermittlungen im Fall der in Glinde ertrunkenen Jungs dauern auch acht Wochen nach dem tragischen Unglück noch an.

Die Ermittlungen im Fall der in Glinde Mitte August ertrunkenen Kinder dauern noch an. Das sagte Christian Braunwarth von der zuständigen Staatsanwaltschaft in Lübeck auf Anfrage des Abendblattes. Die fünf und sechs Jahre alten Jungen aus Nordrhein-Westfalen waren bei einer christlich-afrikanischen Glaubensveranstaltung unweit der Sportanlagen des TSV Glinde in ein Regenrückhaltebecken gefallen und ums Leben gekommen.

Zuvor hatten die Kinder den Veranstaltungssaal unter dem Vorwand verlassen, auf die Toilette zu müssen. Als sie nicht zurückkehrten, machten sich Teilnehmer auf die Suche und entdeckten sie kurz darauf in einem Rückhaltebecken auf dem Gelände. Da anfangs unklar war, ob sich noch weitere Kinder im Wasser befanden, folgte ein Großeinsatz mit Rettungskräften aus Stormarn und Hamburg, darunter Taucher der Berufsfeuerwehr aus Billstedt. Die beiden Jungen konnten zunächst aus dem Wasser gerettet und auf dem Parkplatz wiederbelebt werden. Sie starben jedoch wenig später im Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf.

Ob sie absichtlich in das Becken sprangen oder an der mit Folie ausgekleideten steilen Böschung abrutschten, ist noch nicht geklärt. Auch gehen die Ermittler der Frage nach, ob das Becken korrekt gesichert war und die Eltern ihrer Aufsichtspflicht nachgekommen sind. Medienberichten zufolge könnte das Tor des umzäunten Geländes offen gestanden haben oder die Kinder durch Löcher im Zaun geklettert sein.