Reinbek. Unternehmen will Reinbek öffentlichen Weg abkaufen und plant Ersatz auf eigenem Grund. Zuvor hatten Anwohner protestiert.
Die Gräben sind tief im Reinbeker Gewerbe-Streit zwischen dem Unternehmen Allergopharma und einer Bürgerinitiative. Der Arznei-Hersteller will der Stadt einen öffentlichen Weg zwischen Herrengraben und Hermann-Körner-Straße abkaufen, um das Firmenareal, das auf zwei benachbarten Grundstücken liegt, zu verbinden. Dagegen protestieren zahlreiche Anwohner. Die Entscheidung über eine Veräußerung fällen die Kommunalpolitiker. Sie beschäftigen sich seit Langem mit dem Thema.
Allergopharmas Mutterkonzern Merck hat rund 42 Millionen Euro in ein neues Produktionsgebäude investiert, das Ende 2016 fertiggestellt wurde und Grundlage ist, um auf dem US-Markt Fuß zu fassen. Dafür wird eine Lizenz der dortigen Fachbehörde benötigt. Und die, so argumentiert die Firma, werde man nicht bekommen, wenn die neuen Räume von jenen, wo die Präparate analysiert werden, durch den schmalen Weg getrennt sind. Einen Nachweis für diese Aussage hat das Unternehmen aber nicht erbracht.
Unternehmen will nur den vorderen Teil des Weges kaufen
Nun gehen die Chefs in die Offensive und präsentieren einen Lösungsvorschlag. Demnach will Allergopharma nur den vorderen Teil des Weges kaufen, ab der Mitte auf dem eigenen Grundstück als Ersatz einen Privatweg schaffen bis zur Scholtzstraße, die in die Hermann-Körner-Straße mündet. Der Weg soll für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Ein Vorteil für Reinbek bei dieser Variante: Die Unterhaltungskosten trägt allein das Unternehmen.