Reinbek. Klinik St. Adolf-Stift baut mit Partner Radiologischer Allianz Strahlentherapie für zehn Millionen Euro. Umsetzung in 2019 geplant.
Das Reinbeker Krankenhaus St. Adolf-Stift baut zusammen mit der Radiologischen Allianz eine Strahlentherapie an der Hamburger Straße. Zehn Millionen Euro soll der Neubau kosten, der mit der Klinik verbunden wird. „Künftig werden wir für unsere Patienten im Osten der Metropolregion Hamburg also eine Komplettversorgung anbieten können“, sagt Geschäftsführer Björn Pestinger.
Durchschnittlich betreut das Krankenhaus zusammen mit niedergelassenen Ärzten rund 600 Krebspatienten im Jahr. Jeder von ihnen hat rund 20 Strahlentherapiesitzungen – macht zusammen 12.000 Fahrten zu einer Radiologie. Bislang mussten die Betroffenen nach St. Georg, Barmbek, Harburg, sogar nach Lübeck fahren. Eine Tour, die sich viele im geschwächten Zustand gern ersparen würden.
Manchmal kann Strahlentherapie Operation ersetzen
Mit der Radiologischen Allianz hat sich das St. Adolf-Stift einen starken Partner ins Boot geholt. Er ist einer der bundesweit führenden Anbieter für ambulante Leistungen in der Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Schon jetzt ist der Zusammenschluss von niedergelassenen Ärzten an elf Standorten aktiv.
„Die Strahlentherapie ist eine sehr präzise Behandlungsmethode von außen. Mit der in modernen Linearbeschleunigern erzeugten Energie können wir beispielsweise Tumore vor einer geplanten Operation verkleinern, damit sie später besser operiert werden können“, sagt Dr. Ronald Bischoff, Facharzt für Strahlentherapie und einer der Gesellschafter der Radiologischen Allianz.
In einigen Fällen, wie bei bestimmten Arten von Prostata- oder Lungenkrebs, könne durch die Therapie auf eine Operation sogar verzichtet werden. Chefarzt Dr. Cay-Uwe von Seydewitz verweist darauf, dass die Strahlentherapie in den vergangenen Jahren immer präziser und darum für die Patienten nebenwirkungsärmer geworden sei.
Die Behandlungsraumwände sind aus Schwerbeton
Entschieden wird über eine Therapie in einer fachübergreifenden Tumorkonferenz, in der über jeden Patienten umfassend durch Experten aller Disziplinen beraten wird. „Gerade Krebspatienten brauchen während der Behandlung in Krankenhaus und Praxis eine enge Zusammenarbeit und Absprache der Ärzte und auch im Anschluss in der Nachsorge eine individuelle Betreuung und Begleitung“, sagt Dr. Michael Görn.
Das Projekt lassen sich die Beteiligten viel kosten. Allein die medizinischen Geräte schlagen mit rund 3,5 Millionen Euro zu Buche. Weitere 1,5 Millionen werden für den Bunker samt Lüftungstechnik und Stromversorgung eingerechnet. Uwe Pfeifer, Referent der Geschäftsführung der Radiologischen Allianz, sagt: „Aus Gründen des Strahlenschutzes sind die Wände des Behandlungsraums, in dem das Therapiegerät steht, aus Schwerbeton.“ Der Bau ist in 2019 geplant. Die Radiologische Allianz prüft zudem die Eröffnung einer radiologischen Praxis im gleichen Gebäude. Damit könnte die Versorgung von ambulanten Patienten mit MRT- und CT-Aufnahmen in Reinbek und Umgebung verbessert werden.