Trittau. 1,7 Millionen Euro investiert die Gemeinde. Land bewilligt Förderung von 116.000 Euro. Bürger können Baustelle besichtigen.

Moderner, komfortabler und auch teurer soll es werden – das Trittauer Schönaubad. Rund 200.000 Euro mehr als ursprünglich vorgesehen muss die Gemeinde investieren, um das Freibad grundlegend zu modernisieren. Etwa 1,7 Millionen Euro kostet die Sanierung inklusive Planung.

Bei einer Bürgerbefragung im Mai vergangenen Jahres hatten 2819 Trittauer für eine Sanierung gestimmt und sich dabei gleichzeitig mit einer eventuellen Steuererhöhung einverstanden erklärt. Doch soweit kam es nicht. Und wie sieht es für 2017 aus? Bürgermeister Oliver Mesch (parteilos): „Wir müssen den Haushaltsbeschluss für das kommende Jahr abwarten.“ An der Befragung beteiligten sich rund 59 Prozent aller wahlberechtigten Bürger. Die im Herbst vergangenen Jahres auf der Kippe stehende Förderung des schleswig-holsteinischen Innenministeriums von 116.000 Euro wurde bewilligt. „Entscheidend für die Förderung war auch die geplante Beckenabdeckung“, sagt Mesch. „Dadurch können wir die komfortablen Temperaturen behalten und Energie sparen.“ Auch an kühleren Tagen betrug die Wassertemperatur bisher mindestens 21 Grad Celsius.

Auch der Nichtschwimmerbereich soll vergrößert werden

Eine neue Dränage wurde bereits verlegt. Ein rund 25 Zentimeter hoher Beckenkopf aus Edelstahl ist ebenfalls entstanden. Dieser dient als Sitzfläche am zuvor ebenerdigen Beckenrand. Eine neue PVC-Folie soll im Juli verlegt werden. Wegen undichter Stellen verlor das Becken täglich etwa 35 Kubikmeter gechlortes Wasser. „Mit 22 Jahren hatte die alte Folie ihre Lebenszeit deutlich überschritten“, sagt Peter Naujoks, Betriebsleiter des Trittauer Schönaubads. „Wir vermuten, dass zusätzlich eine Wurzel ins Becken gedrückt hat und Rohrleitungen teilweise defekt waren.“

Auch der Nichtschwimmerbereich soll vergrößert werden. In dem 50 mal 16 Meter breiten Kombibecken sind beide Bereiche ab dem kommenden Jahr gleich groß. Ebenso wird eine zusätzliche Chloranlage eingerichtet. Eine behindertengerechte Treppe ermöglicht Rollstuhlfahrern einen barrierefreien Zugang ins Becken. „Vorher mussten Rollstuhlfahrer vom Personal ins Wasser gehoben werden“, sagt Naujoks. „Dann gelangen sie ganz ohne Hilfe ins Becken.“ Ende August sollen die Bauarbeiten beendet sein. Das ganze Jahr über bleibt das Freibad geschlossen. Die Schwimmsparte des Trittauer Sportvereins und die Trittauer DLRG trainieren momentan noch im Ahrensburger Badlantic. „Im Augenblick versuchen wir, unser Wintertraining so weit es geht auszureizen“, sagt Knut Harder, Vorsitzender der DLRG Stormarn. Während die DLRG auf das Großenseer Naturbad am Südstrand ausweicht, will der TSV über die Sommermonate in Steinhorst und Barsbüttel trainieren. „Bisher hat sich noch niemand negativ geäußert“, sagt Spartenleiter Eberhard Petschelies.

Einen Einblick, was auf der Baustelle passiert, gibt Planerin Nicole Riedle am Mittwoch, 25. Mai, um 15 Uhr. Dann haben interessierte Bürger die Chance, die Baustelle zu begehen. Freibad-Besucher, die in der vorherigen Saison 10er-, 20er- und 30er-Karten erworben haben, können diese im kommenden Jahr einlösen, wenn das Schönaubad wieder eröffnet.