Bad Oldesloe. Politikern in Bad Oldesloe ist sind 88.000 Euro zu viel. Im Schnitt werden nur 16 Kinder am Tag betreut. Verein enttäuscht.
Für den Erle-Verein („Erleben leben“) ist die Entscheidung ein Schock: Der Oldesloer Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss hat sich gegen die Erhöhung der städtischen Förderung entschieden. Damit ist die Finanzierung des Erle-Abenteuerspielplatzes nicht mehr gesichert. Boris Bouchon, Fachbereichsleiter der städtischen Kinder- und Jugendarbeit, kritisiert die Entscheidung scharf: „Der Ausschuss hat ein wichtiges soziales Projekt in Bad Oldesloe über die Klinge springen lassen.“ Erle habe ihm gegenüber gesagt, dass sie unter diesen Bedingungen nicht weiter machen werden würden.
Die Vereinsmitglieder hatten nach der Abstimmung frustriert die Sitzung verlassen. Dem vorangegangen war eine teils emotionale Diskussion über den Fortbestand des Abenteuerspielplatzes, der unter anderem von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen am Hölk im Oldesloer Norden genutzt wird.
Grundfinanzierung für Projekt läuft aus
Die Grundfinanzierung durch den Projektförderer „Holsteins Herz“ läuft im September 2019 aus. Daraufhin hatte der Verein bei der Stadt eine Erhöhung der Förderung von 36.000 auf 88.000 Euro beantragt. Das war den Fraktionen zu viel, allein die Linke wollte dem Verein das Geld bewilligen. Grundsätzlich waren sich alle Fraktionen aber einig, das Projekt erhalten zu wollen. Doch eben nicht zu dem Preis. Die FDP hätte dem Verein 60.000 Euro zugestanden, CDU und SPD 45.000 Euro. Die Familienpartei beantragte eine Vertagung. Doch alle Anträge wurden abgelehnt.
So bekam letztendlich der Vorschlag der Verwaltung eine Mehrheit, es bei der bisherigen Förderung zu belassen. „Im Schnitt werden dort 16 Kinder und Jugendliche pro Tag betreut und da sind 88.000 Euro pro Jahr einfach zu viel“, sagte Bürgermeister Jörg Lembke. Die Verwaltung müsse ein gewisses Verhältnis wahren.
Verein empört sich über Umgang
Projektgründer Oliver Mylonas ist frustriert: „Ich bin entsetzt, wie mit uns umgegangen wird.“ Sieben Jahre lang habe der Verein ein Konzept erarbeitet und viel umgesetzt. Vorschläge wie Ehrenamtler oder FSJler zu beschäftigen und damit eine Stelle zu sparen, sehe er als Geringschätzung der Vereinsarbeit.
Anita Klahn (FDP) hätte sich vom Verein eine bessere Kommunikation gewünscht. Es sei ein Hin und Her mit den Zahlen gewesen: „Auf beiden Seiten ist es nicht gut gelaufen“, bilanzierte die Politikerin.