Bad Oldesloe. Projektförderung für den Erle-Verein läuft aus. Aus für Oldesloer Abenteuerspielplatz? Politik berät über künftige Förderung.

Auf dem Oldesloer Abenteuerspielplatz Erle können Kinder Spielgeräte bauen und von der Natur lernen – kostenlos und angeleitet von Betreuern. In ein paar Monaten läuft die Förderung für das Projekt aus. Der Erle-Verein braucht mehr Geld von der Stadt. Andernfalls droht die Schließung.

Noch vor fünf Jahren gab es auf dem Gelände am Poggenbreeden nicht mehr als eine Wiese, Bäume und ein paar verfallene Spielgeräte. Mittlerweile stehen auf dem knapp einen Hektar großen Grundstück mehrere hergerichtete Bauwagen. Es gibt eine Feuerstelle, Hühnerstall, eine Holzburg sowie neue Spielgeräte. „Der ganze Platz wurde zusammen mit den Kindern gestaltet“, sagt die Erle-Erzieherin Nina Reher. Die Idee dahinter sei, die Kinder aktiv an zu beteiligen und ernst zu nehmen.

Eventuell müssen Bereiche des Platzes zurückgebaut werden

Ob Bad Oldesloe solch einen Abenteuerspielplatz braucht, sei anfangs häufig in Frage gestellt worden, erinnert sich Reher: „Wir haben aber schnell festgestellt, dass es den Bedarf gibt.“ Im Hölk und Poggenbreeden gibt es viele Kinder aus sozial benachteiligten Familien, die das Angebot nutzen. Es gibt sogar eine Warteliste, weil es nicht genügend Betreuer gibt. Vor drei Jahren konnte der Verein „Erleben leben“ zwei Halbtagsstellen schaffen. Ehrenamtlich war das Angebot nicht mehr aufrecht zu erhalten. Der Projektförderer „Holsteins Herz“ und der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums sagten eine zeitlich begrenzte Anschubfinanzierung zu. 100.000 Euro, verteilt über drei Jahre.

Die läuft nun aus. Die städtische Förderung in Höhe von jährlich 36.000 Euro würde danach nicht mehr ausreichen. „Damit könnten wir maximal drei Nachmittage in der Woche bespielen und keine neuen Angebote schaffen“, sagt Betreuer Oliver Mylonas. Vielleicht müssten sogar Bereiche des Abenteuerspielplatzes rückgebaut werden, weil sie nicht mehr gepflegt werden könnten.

Verein hofft auf 88.000 Euro Zuschuss pro Jahr

Jetzt hofft der Verein, dass die Stadt die jährliche Förderung auf 88.000 Euro erhöht. In den vergangenen Monaten hat der Erle-Verein bei diversen Projektförderern und Stiftungen eine Anschlussfinanzierung angefragt, bisher ohne Erfolg. Bei der Stadtverwaltung heißt es: „Eine Förderung für ein laufendes Projekt zu bekommen, ist erfahrungsgemäß immer schwierig“, sagt Boris Bouchon, Fachdienstleiter Stadtjugendpflege. In vielen Fällen muss die Nachhaltigkeit nachgewiesen werden. „Doch der Erfolg pädagogischer Arbeit lässt sich schwer in Excel-Tabellen festhalten“, so Bouchon, der den großen Nutzen des Abenteuerspielplatzes für den Stadtteil betont. Die Kinder könnten hier verlässliche und dauerhafte Beziehungen in einem stabilen Umfeld aufbauen.

Ob der Erle-Verein künftig mehr Geld von der Stadt bekommt, wird die Lokalpolitik entscheiden. Der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss wird am 20. Juni (19 Uhr, Stadthaus, Raum 2.09) über die künftige Förderung beraten. Dass sich die Politiker bei dem Termin für die Erhöhung der Fördermittel aussprechen, hofft auch der erste Vorsitzende von „Erle e.V.“, Thomas Nikoleit: „Immer auf der Suche nach Finanzmitteln zu sein, zehrt an einem.“ Der Verein sei immer gut von der Stadt behandelt und unterstützt worden.