Barsbüttel. Das Konzept für das Haus in Willinghusen schließt den Sportverein aus. Das möchte die Politik aber nicht. Projekt erneut im Stocken.
Die Kommunalpolitiker in Barsbüttel schicken das Projekt Dorfgemeinschaftshaus im Ortsteil Willinghusen erneut in die Warteschleife. Das ist das Ergebnis eines Treffens der Fraktionsspitzen mit Bürgermeister Thomas Schreitmüller am Montagmorgen. Die Entscheider stört am überarbeiteten Raumkonzept, dass der örtliche Sportverein WSC nicht mehr berücksichtigt wird. Über dieses Konzept sollte eigentlich am heutigen Dienstag im Ausschuss für Schule, Kultur, Jugend und Sport (19 Uhr, Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule, Soltausredder 28) abgestimmt werden. Doch daraus wird nun zunächst nichts.
„Wir wollen dem Verein nicht auf die Füße treten, werden den Punkt von der Tagesordnung nehmen und noch einmal beraten“, sagt Rainer Eickenrodt, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB). Ursprünglich waren für den Bau zwischen Grundschule und neuem Kunstrasenplatz zwei Millionen Euro vorgesehen. Diese Summe steht im Haushalt. In Workshops hatten Ortsbeirat, der Willinghusener SC und der örtliche Bürgerverein ein Konzept samt Raumgrößen erarbeitet inklusive eines WSC-Vereinszentrums. Sie präferierten ein Haus mit Satteldach und einer 850-Quadratmeter-Fläche. Samt Außenanlagen und Mobiliar kostet das aber drei Millionen Euro. Zu viel, befanden die Politiker und lehnten den Entwurf ab. Sie wollen nicht mehr als 2,2 Millionen Euro ausgeben.
Barsbüttels Kreditschulden steigen 2018 rasant
Daraufhin kreierte das beauftragte Planungsbüro ein zweites Konzept mit 712 Quadratmetern Fläche, in dem Räume für den Sportverein fehlen. So steht es in der Verwaltungsvorlage. Der WSC hatte früher einen Vereinsraum im Schulgebäude, inzwischen werden dort jedoch Jungen und Mädchen unterrichtet. Derzeit wird die Bildungseinrichtung erweitert. Ist der Anbau Ende dieses Jahres fertig, soll die frühere WSC-Bleibe für Kinderbetreuung im offenen Ganztagsbereich genutzt werden. Zumindest das Duschen ist den Vereinsmitgliedern in dem Trakt noch möglich.
„Unsere Position ist, dass der Sportverein innerhalb des Budgets berücksichtigt werden muss“, sagt Henri Schmidt, Fraktionsvorsitzender der CDU. So ähnlich argumentiert auch Eickenrodt: „Wir müssen mit 2,2 Millionen Euro eine Lösung finden, die dem WSC gerecht wird.“ Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Angela Tsagkalidis, sagt: „Es sollte jetzt kein Schnellschuss erfolgen. Wir müssen Gespräche mit allen Beteiligten führen.“ Höchstwahrscheinlich wird das Planungsbüro demnächst ein drittes Raumkonzept entwickeln – samt WSC.
Hohe Investitionen in Schulen und Rathaussanierung
Auf der Fläche zwischen Stemwarder Landstraße und Glinder Weg wäre auch noch Platz für den Bau eines neuen Vereinsheims. „Das können wir aber nicht leisten, schon aufgrund der Gleichbehandlung von Vereinen“, sagt Eickenrodt und verweist auf die Finanzlage der Gemeinde. Ende vergangenen Jahres hatte Barsbüttel 11,2 Millionen Euro Kreditschulden. Laut Nachtragshaushalt, der noch zu beschließen ist, verdoppelt sich der Wert 2018 wegen hoher Investitionen in Schulen und zum Beispiel der Rathaussanierung am Stiefenhoferplatz. Die Rücklage in der Gemeindekasse beträgt dagegen nur rund 1,7 Millionen Euro.