Bargteheide. Stadt hat großes Problem mit Jugendkriminalität. Diesmal versammelten sich nach einem WhatsApp-Aufruf mehr als 100 Jugendliche.
Nur mit einer massiven Präsenz hat die Polizei in Barteheide eine Massen-Randale am Freitagabend weitgehend verhindern können. Hunderte Jugendliche hatten sich per WhatsApp zunächst zu einer harmlosen Geburtstagsparty verabredet. Daraus entstand dann aber der Aufruf zu einer Party im gesamten Stadtgebiet. Im Falle des Einschreitens durch die Polizei wurde auch Randale im Bereich eines Supermarktes und darüber hinaus nicht ausgeschlossen.
Die Ordnungshüter stellten sich kurzfristig auf diese Ankündigung ein und führten mit Kräften aus dem gesamten Bereich der Polizeidirektion Ratzeburg Kontrollen durch. Insgesamt waren 64 Beamte eingesetzt, darunter auch Mitglieder einer Einsatzhundertschaft aus Eutin.
Polizisten werden wieder zurückgeholt
Dadurch war es bis etwa 23 Uhr nach Polizeiangaben weitgehend ruhig. Für einen Großteil der Beamten wurde der Einsatz beendet. Doch die Ruhe währte nicht lang. Gegen 23.30 Uhr fiel einer Polizeistreife in der Straße Am Volkspark eine Gruppe von mehr als 100 Jugendlichen auf. Die Beamten riefen daraufhin einen Teil der zuvor nach Hause geschickten Einsatzkräfte wieder zurück nach Bargteheide.
Kurz darauf kam es laut Polizei aus der Gruppe heraus zu Ruhestörungen. Und: Einsatzkräfte, die sich gerade um einen nicht mehr ansprechbaren Jugendlichen kümmerten, wurden mit Flaschen attackiert. Sie mussten daher die Behandlung des Verletzten vorerst abbrechen. Erst unter Polizeischutz konnten die Helfer sich weiter um den Notfall kümmern.
Nun ging die Polizei massiv gegen die Gruppe vor. "Mit einem starken Kräfteaufgebot haben wir bei 117 Mitgliedern der Gruppe die Personalien kontrolliert", sagte Polizeisprecherin Rena Bretsch. Alle Jugendlichen hätten in der Folge eine Platzverweis erhalten. Drei stark alkoholisierte Jugendliche wurden zudem an ihre Eltern übergeben.
Schulzentrum ist "gefährlicher Ort"
Bargeteheide hat schon seit langem im Bereich des Schulzentrums mit Vandalismus und Randale zu kämpfen. Die Polizei registriert dort eine Häufung von Straftaten wie Diebstähle, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen sowie Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Besonders schlimm ist es am Schulzentrum seit Herbst 2017. Im Oktober vergangenen Jahres waren bei einem Großeinsatz 60 Beamte vor Ort. Das Zentrum wurde mittlerweile zum "gefährlichen Ort" erklärt.
Die Polizei kündigte auch nach dieser Nacht an, weiterhin "konsequent gegen mögliches Fehlverhalten aus alkoholisierten Jugendgruppen heraus" vorzugehen.