Ahrensburg . Die Volkshochschule in Ahrensburg startet mit neuem Motto und Kursen in den Herbst. Ein Überblick über das Programm.
Die Dozenten stehen bereit, Kurspläne sind geschrieben, Räume grundgereinigt und nach zwei Jahren liegt seit Anfang des Jahres auch ein Glasfaseranschluss in der Bahnhofstraße 24. Die Ahrensburger Volkshochschule (VHS) ist in Bewegung und bewegt sich ins digitale Zeitalter sowie rasant auf den Semesterstart zu. Jetzt stellte Andreas Bäuerle, Leiter der Ahrensburger VHS, gemeinsam mit den Verantwortlichen das Herbstprogramm vor.
Damit wollen Bäuerle und sein Team vor allem Ahrensburger allen Alters mitreißen. „VHS in Bewegung“ lautet das Semester-Motto, das sich wunderbar für alle Bereiche der Bildungseinrichtung interpretieren lässt. Zum Beispiel als „Gehirn-Jogging“ bei einer Runde des alten chinesischen Gesellschaftsspiels Mah-Jongg. Der Kursus zum Spiel von Xuemei Berkholz ist längst kein Geheimtipp mehr – die Mah-Jongg-Anhängerschaft in Ahrensburg ist mittlerweile so weit angewachsen, dass jährlich ein VHS-Turnier in Ahrensburg ausgerichtet wird.
Klassisches Jogging gibt es dagegen mit Trainer Ludwig Kroemer: „Ich beweg’ mich – Lauf Basics“ heißt sein Kursus. „In der Gemeinschaft macht es mehr Spaß“, sagt Kroemer. Willkommen sei jeder, der laufen wolle. Die Gruppe passe sich an. Kroemer motiviert beim Kampf gegen den inneren Schweinehund, berät bei Laufstil, Bewegung und Atmung.
Bürgermeister appelliert an Politik, mehr Geld zu geben
Wer vor allem von der aktuellen politischen Lage bewegt ist, dem legt VHS-Mitarbeiterin Gisela Euscher hingegen die kostenfreien Vorträge „Politik in der Remise“ ans Herz. Derzeit beschäftigt sich die Reihe mit der deutschen Außenpolitik nach der Wiedervereinigung. Im Oktober sind die Beziehungen zu China und Indien Thema, im November wird eine „neue Weltordnung“ diskutiert – und damit etwa die Rolle von China, Russland, von den USA unter Donald Trump und der EU.
Soweit ist das Programm durchaus bekannt. Aber es gibt auch einige Raritäten in der 101 Seiten dicken Wendebroschüre, die in der Stadt ausliegt und einmal gewendet einen Überblick über Kulturtermine gibt. Zum Beispiel: „Finnisch für Anfänger“. Finnisch? In Ahrensburg? „Das haben sich Bürger bei einer früheren Befragung einmal gewünscht“, sagt Heike Gielnik, die den Bereich Sprachen betreut und grinst. Schwierig sei die Suche nach einem geeigneten Lehrer gewesen. „Es gibt genug Anmeldungen, so dass der Kursus ab Anfang September starten kann“, sagt Gielnik. Auf Finnisch sagt man dann wohl: „Pitäkää hauskaa!“ – Viel Spaß! Es sind noch Plätze frei.
VHS hat Berufssprachkurse für Migranten neu im Programm
Neu im Bereich Sprachen ist auch ein Berufssprachkursus, der Migranten und Geflüchtete auf den Arbeitsmarkt vorbereiten soll. „Ein Bereich, in dem noch viel zu tun ist“, sagt VHS-Leiter Bäuerle, der sich ob der Fülle und Entwicklung der Angebote zufrieden zeigt. Und es geht ja auch voran: Etwa beim digitalen Ausbau der VHS. „Der soll in der kommenden Zeit weiter vorangetrieben werden“, sagt Bäuerle. Nachdem die Glasfaserleitung in das Gebäude geführt wurde, muss das schnelle Internet nun noch in alle Räume kommen. Lernen an Plattformen im Internet ist so ein aktuelles Thema, das Bandbreite benötige. „Manchmal geht es aber auch einfach darum, ein Youtube-Video zu zeigen“, sagt Bäuerle.
Besonders wichtig sind die Voraussetzungen natürlich für Kurse am Computer. Neben Dauerbrennern wie Smartphone-Kursen, die besonders bei älteren Semestern beliebt sind, werden wieder neue Angebote getestet: „Cloudcomputing für IT-Fortgeschrittene“ zum Beispiel oder „Erstellen von Modellen für 3D-Druck“.
Zur Vorstellung des Programms war auch Bürgermeister Michael Sarach gekommen, der „großen Dank“ aussprach und die Gelegenheit zu einem indirekten Appell an die Politik nutzte, die Bildungseinrichtung stärker auch jenseits betriebswirtschaftlicher Rechnungen finanziell zu unterstützen: „Hier werden Werte geschaffen, die nicht unter wirtschaftlichen Aspekten bemessen werden können.“