Trittau. Etablierte Ärztin geht in den Ruhestand. Ob ihre Praxis von einer Kollegin weitergeführt wird, steht noch nicht fest.

Wirbel um die mögliche Schließung der Trittauer Kinderarztpraxis von Dr. Kirsten Fischer: Ab Anfang Oktober will Fischer in den Ruhestand gehen. Sie führt derzeit die einzige kassenärztliche Kinderarztpraxis in Trittau – weitere Praxen in der Umgebung gibt es erst in Nusse (Kreis Herzogtum Lauenburg), Großhansdorf, Schwarzenbek oder Barsbüttel.

Jetzt also ist Fischers Sitz zur Übernahme ausgeschrieben und es bleibt spannend: Eine Entscheidung wird für den 5. September erwartet. Zur Diskussion steht offenbar, dass Fischers Kollegin die Praxis übernimmt. So lange das Verfahren läuft, will sich Fischer nicht öffentlich äußern. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein teilt mit, derzeit nichts zur möglichen Nachfolge sagen zu können.

Das Thema beschäftigt Trittauer Mütter derweil auch in sozialen Netzwerken. „Wir brauchen doch auch in Trittau einen Kinderarzt“, schreibt eine Frau in einem Beitrag, der rege geteilt und diskutiert wird. „Eigentlich unfassbar“, kommentiert eine Frau. Aufgrund der hohen Nachfrage sollte eher eine zweite Praxis eröffnet werden, meint sie.

Ganz anders sieht die Situation auf dem Papier aus. Nach Definition des Bedarfs im Sozialgesetzbuch gilt der Kreis Stormarn sogar als überversorgt, wie die Kassenärztliche Vereinigung auf Anfrage mitteilte. Nach der Bedarfsplanung liege der Versorgungsgrad demnach in Stormarn bei 136,5 Prozent. Zusätzliche Ärzte könnten sich daher im Kreis nicht niederlassen. Nachbesetzungen bestehender Praxen dagegen bleiben indes im Regelfall möglich.