Bad Oldesloe. Regionalleitstelle in Bad Oldesloe fehlen laut Gutachten acht Stellen. Die tägliche Einsatzkoordination ist nicht betroffen.

Die 112-Notrufzentrale in Bad Oldesloe, die alle Einsätze von Rettungsdiensten und Feuerwehren koordiniert, ist unterbesetzt. Laut einem neuen Personal- und Raumgutachten sollte die Integrierte Regionalleitstelle Süd (IRLS) gut 48 Stellen haben. Momentan sind es knapp 40.

„Beim zusätzlichen Personal geht es vor allem um organisatorische Aufgaben im Hintergrund“, sagt Andreas Rehberg, Leiter des für die Leitstelle zuständigen Fachbereichs Sicherheit und Gefahrenabwehr der Kreisverwaltung Stormarn. So fehlten Systemadministratoren. Und auch im Leitungsbereich seien weitere Kollegen nötig, um beispielsweise Umstrukturierungen oder Fortbildungsprogramme schneller umsetzen zu können.

Jährlich 125.000 Einsätze, größtenteils Krankentransporte

„Für den täglichen Betrieb sind wir gut aufgestellt“, sagt Rehberg. So gebe es bei den mehr als 30 Einsatzsachbearbeitern keine Lücken. Die sogenannten Disponenten sind nicht nur für Stormarn zuständig, sondern auch für die beiden Nachbarkreise Ostholstein und Herzogtum Lauenburg. In dem gut 3400 Quadratkilometer großen Gebiet von der Insel Fehmarn bis zur Elbe leben mehr als 630.000 Menschen, mit Urlaubern im Sommer sogar gut eine Million. Jährlich bearbeiten die Fachleute mehr als 125.000 Einsätze, das sind im Schnitt an jedem Tag 350. Der Großteil sind Krankentransporte.

Über die personelle Aufstockung der IRLS berät jetzt der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Stormarner Kreistags. Die zusätzlichen Stellen sollen im Haushaltsplan für 2019 aufgenommen werden. „Dann entspricht unsere Besetzung der in den anderen Leitstellen im Land“, sagt Rehberg.

Grundstück für den Neubau wird als Nächstes gesucht

60 Prozent der Personalkosten zahlen die Krankenkassen über die Gebühren des Rettungsdienstes. Die restlichen 40 Prozent teilen sich die Kreise Stormarn, Ostholstein und Herzogtum Lauenburg. In der Vergangenheit hatten die Kommunalpolitiker immer wieder betont, für eine angemessene Ausstattung der Leitstelle zu sorgen.

Das jetzt vorgelegte Personal- und Raumgutachten ist auch Grundlage für den Neubau der Rettungsleitstelle. Im Hochhaus am Oldesloer Bahnhof ist kein Platz mehr, bei weiteren Einstellungen müssen Übergangslösungen gefunden werden. Die eigens eingerichtete Projektgruppe, in der Vertreter der drei beteiligten Kreise sitzen, trifft sich Ende des Monats, um das weitere Vorgehen zu beschließen. „Danach könnte das Bauamt eine erste Kostenschätzung erstellen und die Suche nach einem geeigneten Grundstück einleiten“, sagt An­dreas Rehberg.

Kooperation mit Lübeck ist vom Tisch

4000 bis 5000 Quadratmeter müsste das Areal wohl schon haben. Das Gebäude sollte laut Gutachtern etwa 1300 Quadratmeter bieten. Eine Kostenschätzung ist Voraussetzung für die Bauzusage der Krankenkassen, die das Projekt zu 60 Prozent finanzieren. Grundsätzlich sei die Notwendigkeit bereits anerkannt worden.

Die 112-Zentrale in Bad Oldesloe war bis 2006 nur für Stormarn zuständig. Dann kam das Herzogtum Lauenburg hinzu. 2013 schloss sich auch der Kreis Ostholstein dem Verbund an. Eine zuletzt angedachte Kooperation mit Lübeck ist vorerst vom Tisch, da die Hansestadt frühestens 2024 eine neue Leitstelle bauen will.

Sozial- und Gesundheitsausschuss Stormarn Di 28.8., 18.30, Raum D 132 der Kreisverwaltung, Bad Oldesloe, Mommsenstraße 11