Ahrensburg. Anwohner kritisieren, dass Bahn sie nicht vor der Absperrung am Freitagabend über ihr Vorhaben informiert hat. Folge: längere Umwege.
Der Bahnübergang am Braunen Hirsch in Ahrensburg war am Wochenende erneut für den Straßenverkehr gesperrt. Wie die Ahrensburger Polizei am Sonntag bestätigte, habe die Sperrung bereits am Freitagabend begonnen. Verärgerte Anwohner berichteten, dass die Bahn die Absperrung erneut ohne vorherige Ankündigung vorgenommen habe. Rettungswagen und Anwohner hätten sich auf längere Umwege einstellen müssen, kritisierten sie. Für Rettungswagen mit dem Ziel Hamburg-Volksdorf bedeutete das einen Umweg von rund 20 Minuten. „Das kann Leben kosten“, sagte ein Anwohner.
Erst vor einer Woche hatte es Ärger wegen einer Sperrung gegeben (wir berichteten). Die Bahn musste den Übergang erneut wegen technischer Probleme an der Schranke außer Betrieb setzen. Nach der Reparatur hatte sich der Verkehr zunächst wieder normalisiert.
Bahnübergang soll durch Brücke ersetzt werden
In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu Störungen an diesem stark frequentieren Bahnübergang gekommen. Mit dem Ausbau der Trasse zur S 4 könnte sich die Situation verbessern. Der Bahnübergang im Bereich Brauner Hirsch soll im Zuge der S-4-Planungen durch eine Brücke über die Gleise ersetzt werden.
Die Investitionen dafür betragen nach Angaben der Deutschen Bahn rund acht Millionen Euro. Die Strecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe ist eine der am meisten befahrenen Pendlerstrecken rund um die Hansestadt. Allein zwischen den Jahren 2000 und 2010 nahm der Anteil der Reisenden auf diesem Abschnitt um 50 Prozent zu. Die neue S 4 soll frühestens 2027 den Betrieb aufnehmen.