Hoisdorf. Mehrzweckhalle mit Platz für Sportverein, Kinderbetreuung und Theater soll 4,5 Millionen Euro kosten. Ort muss dafür Kredite aufnehmen.

Der Zeitplan ist ambitioniert: Im kommenden Frühjahr soll es bereits mit den Arbeiten für den Bau einer neuen Mehrzweckhalle losgehen. Hoisdorfs bislang teuerstes Bauvorhaben ist ein „Jahrhundertprojekt“, wie es der Gemeindevertreter und Bauausschussvorsitzende Heiner Putzbach (CDU) nennt. Einstimmig haben die Gemeindevertreter auf ihrer jüngsten Sitzung für den Neubau auf dem Gelände des Turn- und Sportvereins (TuS) gestimmt, dessen Kosten mit 4,5 Millionen Euro veranschlagt werden. Das Gebäude soll Platz bieten für den Sportverein, das Theater, den Sozialverband und auch die Kinderbetreuung.

Dieter Schippmann (Dorfgemeinschaft Hoisdorf), seit 1994 Bürgermeister der 3500-Einwohner-Gemeinde, sagt: „Das Architekturbüro soll jetzt die Unterlagen für die Ausschreibung vorbereiten.“ Diese könne dann im Herbst beginnen. Start der Arbeiten wäre im Optimalfall bereits im Frühjahr 2019 mit dem Abriss der Mehrzweckhalle aus den 1970er-Jahren. Putzbach ergänzt: „Dann muss sich der TuS vorerst mit der Turnhalle der Grundschule behelfen, außerdem wollen wir noch Container aufstellen.“

Baubeginn im Frühjahr 2019 ist ambitioniert

Ob rechtzeitig mit dem Bau der auf zwei Etagen 1500 Quadratmeter großen Halle begonnen werden könne, hänge jedoch auch von den Kapazitäten der Baufirmen ab, so Putzbach. „Die sind so ausgelastet, dass sie teilweise Abwehrpreise abgeben oder Aufträge gar nicht annehmen.“ Die genannten Kosten seien nur ein grober Richtwert. So oder so werde die schuldenfreie Gemeinde Kredite benötigen, so Putzbach. „Wir müssen bestimmt die Hälfte finanzieren“, sagt er. Es reiche nicht mehr, gemeindeeigene Grundstücke zu verkaufen, wie dies noch zur Finanzierung des neuen Feuerwehr-Gerätehauses gemacht worden sei. Für Bürgermeister Schippmann ist die Höhe der benötigten Kredite jedoch noch nicht absehbar. „Der Haushalt für das kommende Jahr ist noch in der Planung“, sagt er.

Dass Kredite benötigt würden, ist auch für den neu gewählten stellvertretenden Bürgermeister Wolfgang Andresen (CDU) klar. „Es steht auch noch die Sanierung mehrerer Straßen an“, sagt er. Dies werde teuer für die Gemeinde, die sich gerade erst für die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge entschieden habe.

Die nun beschlossene große Lösung für die Mehrzweckhalle hält er jedoch für den richtigen Weg: „Auch wenn die Sanierung der bestehenden Halle, die wir damals noch in Eigenleistung gebaut haben, mit Kosten von etwa eine Million Euro günstiger wäre, würde das nichts an der Raumsituation für Hort und Kita geändert“, sagt Andresen. Diese sind bereits seit Jahren nur behelfsmäßig in Containern untergebracht.