Bargteheide. Politik spricht sich für Kombination aus Anruf-Sammeltaxi und Ausbau der Verbindungen aus. Finale Entscheidung steht noch an.
Soll es in Bargteheide
Auf dem Land ist das AST die Alternative
oder eine Ringbuslinie geben? Diese Frage konnte im jüngsten Ausschuss für Planung und Verkehr nicht abschließend geklärt werden. Nach langer Diskussion über Optionen für den vierten regionalen Nahverkehrsplan des Kreises einigte sich die Politik zunächst auf den kleinsten gemeinsamen Nenner: Eine Kombination aus der Beförderung mit dem AST, Ausbau der vorhandenen Buslinien sowie Erweiterungsmöglichkeiten.
Die Ansage der Verwaltung war klar. Es sollten die Weichen für die nächsten 10 Jahre gestellt und das Ringbussystem bevorzugt werden. Die Argumente hierfür: eine mögliche 30-Minunten-Taktung, Verlässlichkeit, genügend Kapazitäten und die Nutzbarkeit mit einem HVV-Ticket. „Nach einer Testphase von eineinhalb Jahren können wir immer noch nachjustieren“, sagte Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht. „Es braucht Zeit, bis ein Angebot von der Bevölkerung angenommen wird.“
Schnell gehen soll hingegen die Planungsphase. Bereits am 27. August müssen dem Kreisausschuss die Entscheidungen der Kommunen vorliegen. Denn die bestehenden Verträge des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) laufen im Dezember 2019 aus, weshalb der Kreis zum Ende des Jahres eine europaweite Ausschreibung startet.
Ausschussmitglieder fordern aussagekräftige Zahlen vor Entscheidung
Mit diesem Zeitdruck zeigten sich jedoch einige Ausschuss-Mitglieder nicht einverstanden und kritisierten vor allem die fehlende Erhebung aussagekräftiger Zahlen. „Eine Ringbuslinie ist mit hohen Kosten verbunden“, sagte Andreas Müller (SPD). Nicht bekannt hingegen sei, wie viele Bürger das Angebot tatsächlich nutzen würden. Ähnlich argumentierte Sven Mehding (CDU): „Warum wurde nie der Bedarf der Bevölkerung erhoben?“ Bisher gibt es in Bargteheide nur zwei Buslinien, die 8110 von Bad Oldesloe bis Ahrensburg und die 374 bis Poppenbüttel. Ergänzt wird das Angebot durch Schulbusse. Das Gewerbegebiet und zentrumsferne Wohngebiete sind nicht angebunden.
Aus diesem Grund plädierte Renate Mascher (WfB) für die innerörtliche Buslinie. „Wir können den Individualverkehr in der Innenstadt reduzieren“, so Mascher. „Jetzt haben wir die Chance, dass dies zum Teil vom Kreis finanziert wird.“ Der Kreis könnte das Anruf-Sammeltaxi komplett übernehmen, die drei Ringbuslinien jedoch nur bezuschussen. Sollte sich die Stadt für eine 30-Minuten-Taktung sowie den Betrieb bis 22 Uhr entschließen, würde dies ab 2020 jährlich 258.000 Euro kosten.
Bereits genehmigt wurde eine Buslinie ins Gewerbegebiet. Die Kosten für die Grundversorgung in Höhe von 40.000 Euro übernimmt der Kreis. Nochmal so viel würde für eine Taktverdichtung hinzukommen, die sich die Stadt mit Gewerbebetrieben teilen möchte. „Wir haben bereits 500 Firmen angeschrieben und 50 Antworten erhalten“, sagt Birte Kruse-Gobrecht. „Die Bereitschaft ist da, der Rücklauf ein wichtiges Signal.“