Ahrensburg. Nach einer Festnahme musste die Polizei den Täter wieder laufen lassen. Er gilt wegen einer paranoiden Schizophrenie als schuldunfähig.
Die Polizei in Ahrensburg hat einen Serientäter nach einem versuchten Überfall auf eine Tankstelle festgenommen. Doch wie so oft mussten die Beamten den 35-Jährigen wieder laufen lassen. Mit einer Strafe muss der Ahrensburger nicht rechnen.
Am Donnerstag, 21. Juni, gegen 17.15 Uhr betrat der rund 1,90 Meter große Mann die Star-Tankstelle an der Straße Reeshoop und kaufte dort etwas. Etwa fünf Minuten später betrat er erneut den Verkaufsraum und forderte nun von der Kassiererin (53) Geld. Dabei drohte er der Frau Schläge an. Die Mitarbeiterin weigerte sich und alarmierte die Polizei.
Der 35-Jährige aus Ahrensburg gilt als schuldunfähig
Als der 35-Jährige das Martinshorn des Streifenwagens hörte, lief er davon, konnte aber von den Beamten festgenommen werden. Nach Abendblatt-Information ist der Räuber für sie kein Unbekannter. Mehrfach hat er aus Tankstellen und Supermärkten in Ahrensburg Essen, Getränke und Zigaretten gestohlen. Dabei trug er meistens gut sichtbar ein Messer bei sich. Als ihn einmal eine Tankstellen-Mitarbeiterin stoppen wollte, versetzte er ihr einen Faustschlag ins Gesicht. Die Platzwunde musste genäht werden. Wegen dieser Tat sowie zahlreichen anderer kann der Mann aber nicht belangt werden. Er gilt wegen einer paranoiden Schizophrenie als schuldunfähig.
Wie berichtet, kam es im März zu einem Verfahren gegen den Mann, in dem ein Gericht klären musste, wie gefährlich der Mann wegen seiner seelischen Krankheit für die Allgemeinheit ist und ob er in einer Psychiatrie untergebracht werden müsste.
Die Antwort: nein. Zwar kam eine Gutachterin zu dem Ergebnis, dass der Ahrensburger weiter Taten begehen werde. Aber wie wahrscheinlich es ist, dass er dabei sein Messer einsetzt, konnte sie nicht sagen. Das war der entscheidende Punkt für das Gericht. Der 35-Jährige, der im Verfahren einen wütenden und aggressiven Eindruck machte, hält sich selbst nicht für krank und lehnt eine Behandlung ab. Er habe immer ein Messer bei sich, weil er ausspioniert werde. Ferner sei er auf viele Menschen in Ahrensburg wütend.