Bad Oldesloe. Abfallwirtschaft Südholstein soll laut Stormarner SPD bei Sondersitzung im Umweltauschuss des Kreistages Rede und Antwort stehen

Kurz vor der konstituierenden Sitzung des Kreistags kommt dessen Umweltausschuss kurzfristig noch einmal in alter Besetzung zusammen. Auf Antrag der SPD-Fraktion wird es am Mittwoch, 20. Juni, eine Sondersitzung in Bad Oldesloe geben. Grund ist das seit Monaten andauernde Müll-Chaos in Stormarn. Dennis Kissel, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) soll den Kreispolitikern Rede und Antwort stehen. Die Sitzung beginnt um 17.15 Uhr im Kreistagsgebäude (Mommsenstraße 14, Kantine).

„Wir wollen wissen, inwieweit der beschlossene Lohnzuschlag für die Grabau Entsorgung GmbH schon gegriffen hat oder ob die Fahrer weiterhin das Unternehmen verlassen“, sagt Ausschussmitglied Heinz Hartmann (SPD). Wie berichtet, hat der Aufsichtsrat der AWSH beschlossen, dem mit der Leerung der Bio- und Restabfalltonnen beauftragten Subunternehmen einen Lohnzuschlag zu geben, damit es seine Mitarbeiter besser bezahlen kann. Zudem wollen die Politiker die AWSH auffordern, eine bessere Informationspolitik zu betreiben.

Bürger ärgern sich über schlechten Informationsfluss

Beim Störungsmelder auf der AWSH-Internetseite können Kunden zwar nachlesen, wann ihre Tonnen voraussichtlich abgeholt werden. Die Zeitangaben sind aber vage. Anwohnern zufolge werden die Termine oft nicht eingehalten. „Eine Idee könnte sein, Zeitungsanzeigen zu schalten“, sagt Hartmann, der Mitglied des AWSH-Aufsichtsrates ist. Auch um mittel- und langfristige Perspektiven für die Abfallentsorgung soll es auf der Sondersitzung gehen. Eine Möglichkeit sei, dass die AWSH selbst mehr ins operative Geschäft einsteige. Der Vertrag mit der Grabau Entsorgung GmbH gilt bis Ende 2020. Grundsätzlich wäre es laut Hartmann sogar möglich, ihn ohne eine erneute Ausschreibung zu verlängern. „Aber das müssen wir uns angesichts der aktuellen Probleme natürlich sehr genau überlegen“, sagt der SPD-Politiker.

Um all diese Themen wird es voraussichtlich auch in der nächsten Sitzung des AWSH-Aufsichtsrates gehen. Er tagt am Dienstag, 19. Juni, wieder – einen Tag vor der Sondersitzung des Umweltausschusses.