Ahrensburg. Haspa in Ahrensburg setzt jetzt auf Nachbarschaftsgefühl und bietet eine Kaffeebar an. Auch Reinbeker Filiale wurde umgebaut.
Ein Empfangstresen wie in einer Hotellobby, dahinter eine Kaffeebar mit Tablets und kostenlosem WLAN: An eine klassische Bank erinnern in der Hamburger Sparkasse (Haspa) in Ahrensburg nur die Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker. „Das ist aber schick“, sagt eine Kundin. „Sehr einladend“, meint ein Besucher.
Im Zentrum steht ein langer Holztisch, an dem bis zu 20 Menschen Platz finden. „Wir alle sind jetzt auch Gastgeber“, sagt Filialleiter Dirk Bartel über sein 20-köpfiges Mitarbeiterteam und die vier Lehrlinge. Der Nachbarschaftstreff ist das Kernstück des Haspa-Konzepts „Filiale der Zukunft“. Für gut 30 Millionen Euro baut das Institut seine rund 130 Standorte bis 2020 um. Die Zweigstelle am Ahrensburger Rathausplatz war die erste in Stormarn. Seit diesem Wochenende präsentiert sich auch die Filiale an der Hamburger Straße in Reinbek im neuen Gewand.
Das Material für den Tisch hat die Ahrensburger Firma HolzLand Wulf geliefert, die Sonderanfertigung erledigte die Tischlerei Kristian Horst aus Ammersbek. „Das zeigt unsere Verbundenheit mit der Region“, sagt Dirk Bartel. Die 600 Quadratmeter große Filiale, deren Modernisierung nach 16 Tagen bei laufendem Betrieb beendet war, soll ein „lokaler Treffpunkt“ sein.
Gruppen aller Art können den langen Holztisch reservieren
In der Kaffeebar mit dem Holztisch haben Firmen, Vereine und andere Institutionen Gelegenheit, auf Schauflächen ihre Angebote zu präsentieren. Auf iPads und an einem Touch-Bildschirm an der Wand können sich Besucher über Neuigkeiten aus der Region informieren. Zudem läuft aktuell eine Abstimmung über den Empfänger einer 1000-Euro-Spende. „Ständig ist einer unserer Mitarbeiter in dem Bereich, der bei Wünschen und Fragen ansprechbar ist“, sagt Bartel.
Gruppen aller Art können den Raum auch für Treffen reservieren. „Die Kaufleutevereinigung war bereits hier“, sagt Dirk Bartel. Lesungen, Vorträge und Konzerte sind ebenfalls möglich. Am Eröffnungstag baute der Golfclub der Stadt eine Puttingbahn auf. Während der Fußball-Weltmeisterschaft gibt es tagsüber Public Viewing. Sammler von Panini-Fußballbildern sollten sich den 20. Juni vormerken: An dem Mittwoch organisieren Beschäftigte eine Tauschbörse.
Besprechnungsräume für Diskretion bei Kundengesprächen
Bereits an diesem Sonnabend helfen fünf Kollegen bei der Musiknacht mit. „Die Themen haben überhaupt nichts mit Bank zu tun“, sagt Dirk Bartel. Werbebroschüren zu Produkten oder Versicherungen sind rund um den Holztisch nicht zu finden. „Wenn unser Rat gewollt ist, helfen wir selbstverständlich weiter“, verspricht der Filialleiter. Für Kundentreffen können sich die Berater in die sechs Besprechungsräume „Schloss“, „Erlenhof“, „Marktplatz“, „Rondeel“, „Ahrensfelde“ und „Gartenholz“ zurückziehen. Die Künstler Tom Stellmacher (Bargteheide) und Karin Piltz (Ahrensburg) haben dafür Bilder vom Rathaus und vom Schloss gemalt. Die Einrichtung hatte sich das gesamte Team zuvor in der Musterfiliale in Witzhave individuell zusammengestellt.
Ihre täglichen Aufgaben können die Mitarbeiter hinter Schrankwänden erledigen. „Weil man sich dort in Ruhe auf Kundengespräche vorbereiten kann, kommt man viel schneller voran“, sagt Kundenberaterin Britta Hardt, die bereits seit 2005 am Rathausplatz arbeitet. Die neuen, mit viel Holz gestalteten Räume gefallen ihr genauso gut wie den Kunden. Die fragen sogar regelmäßig nach Führungen. „Eine Sparkassen-Delegation aus Nordrhein-Westfalen war auch schon hier“, sagt Filialleiter Bartel.
Nach eigenen Angaben hat die Haspa in Stormarn rund 44.000 Privat- und 6000 Firmenkunden. Nach Ahrensburg und Reinbek werden auch die Filialen in Bargteheide und Glinde umgebaut.