Ahrensburg. Anzahl Links- und Rechtsextremisten auf dem Stand der Vorjahre. Dagegen bei Reichsbürgern und Salafisten steigende Zahlen festgestellt.
Ein sprunghafter Anstieg bei der Zahl sogenannter Reichsbürger, eine wachsende Gefahr durch IS-Rückkehrer und eine konstant hohe Zahl gewaltbereiter Rechts- und Linksextremisten – so lässt sich der am Donnerstag in Kiel vorgestellte Verfassungsschutzbericht 2017 zusammenfassen. Auch zwei Fälle aus Stormarn sind in dem 138-seitigen Bericht erfasst. Einer unter „Herausragende Beispiele rechtsextremistisch motivierter Kriminalität“: In Ahrensburg sind zwei Männer aus Afghanistan attackiert und als „Scheiß Ausländer“ beschimpft worden.
Der Verfassungsschutz geht landesweit von 600 gewaltorientierten Rechtsextremisten aus und damit genauso vielen wie vor fünf Jahren. Allgemein werden dem rechten Spektrum 1300 und damit 50 weniger als 2016, aber 100 mehr als 2013 zugeordnet. In der linken Szene werden genauso wie in den Vorjahren 670 Menschen vermutet, 325 gelten als gewaltbereit. Sie bekannten sich unter anderem zu dem Angriff auf die Polizeiwache in Ammersbek während des G 20-Gipfels in Hamburg.
Einen deutlichen Anstieg registrierte die Behörde bei den Reichsbürgern. Während 2015 landesweit 25 beobachtet wurden, waren es 2017 mit 230 knapp zehnmal so viele. Auch die Zahl der Salafisten hat sich mehr als verdoppelt von 210 (2013) auf 500 in 2017. Eine große Gefahr sieht der Verfassungsschutz durch das Zurückdrängen des IS in Syrien und dem Irak. Dies habe zur Folge, dass mehr Kämpfer und ihre Familien zurück ins Land kommen.