Ahrensburg. Am Sonnabend verwandelt sich Ahrensburgs Innenstadt in eine Festival-Meile für Musikfans und Nachtschwärmer. 24 Konzerte an 17 Orten.
Das erste Date mit ihrem Mann hatte Felizitas Schleifenbaum bei einem Konzert von Stefan Gwildis im Stadtpark Hamburg. Vielleicht ist das mit ein Grund, dass Gwildis ihr Wunschmusiker für die Eröffnung der Musiknacht Ahrensburg am Sonnabend, 26. Mai, war. Die Freude über seine Zusage ist der Organisatorin des Festivals deutlich anzusehen. „Seit Jahren habe ich versucht, ihn zu engagieren“, berichtet sie. „Jetzt haben wir beide endlich mal den Weg gefunden, zusammenzukommen.“
Für den Musiker ist der Besuch ein Heimspiel, denn er hat viele Jahre in einer Ahrensburger Wohngemeinschaft gelebt. „Das ist meine alte Heimat“, sagt er über die Stadt. Er denke gern an die Zeit zurück, und das nicht nur, weil er in „der sichersten WG“ der Stadt gelebt habe. Ein Zivilwagen des Verfassungsschutzes habe fast immer vor der Tür gestanden. Grund sei eine Mitbewohnerin gewesen. „Sie hat Politik studiert und den Baader-Meinhof-Prozess begleitet.“
Gwildis bringt Quartett mit auf die Bühne
Zu seinem Auftritt bringt der Künstler vier weitere Musiker mit, für ein großes Orchester wäre auf der Bühne des Holzland H. Wulf auch gar nicht genügend Platz. In dem Konzert unter dem Titel „Alles dreht sich mit Quartett“ präsentiert Gwildis neue Songs. die Texte schreibt er selbst über Themen, die ihn berühren und bewegen. Die Melodien erklingen in dem typischen Gwildis-Mix aus Jazz, Soul und ein bisschen Pop.
Beim Blick ins Programmheft ist Gwildis beeindruckt. „Alles in nur einer Nacht?“, fragt er noch einmal nach. „Das ist richtig cool.“ Dann entdeckt er bekannte Namen, darunter Abi Wallenstein. „Abi ist immer hörenswert“, lautet sein Urteil. Er erinnere sich daran, wie beide zusammen Straßenmusik gemacht hätten. „Das ist wie ein Treffen von alten Wegbegleitern und Musikern“, sagt er begeistert. „Alles Individualisten, so bin ich zum Soul gekommen.“
Zur Session bringt der Musiker sein Schlagzeug mit
Das Programm kommt bei Gwildis so gut an, dass er spontan überlegt, für die Abschluss-Session im Park Hotel sein spezielles Schlagzeug einzupacken – konstruiert aus einem alten Nachtschrank, einem Mülleimer und zwei Becken. Doch zuvor will er sich auch als Zuhörer unters Publikum mischen.
24 Konzerte sind für Sonnabend geplant. „Belle Rosco wird bestimmt eines der Highlights“, sagt Felizitas Schleifenbaum. Das Independent-Duo ist eines von neun Acts, die zum ersten Mal bei der Musiknacht dabei sind.
Neun Musiker und Gruppen sind das erste Mal dabei
Das gilt auch für den Auftritt von Trompeter Florian Sagner, der live zu verschiedenen aufgezeichneten Instrumenten spielt. Die Soulband Bolivia hat sich gerade erst formiert und bringt mitreißende Latin-Rhythmen mit nach Ahrensburg. Unter den Neulingen sind auch Blue & Green, die groovige und fantasievolle Arrangements präsentieren mit Einflüssen aus Blues, Jazz, Funk und Rock.
Das Michael van Merwyk Duo zeigt mit Stimme, Gitarre und Perkussionsinstrumenten, wie funkig und gleichzeitig rau sich Blues anhören kann, spontane Interpretationen inklusive. Mundharmonikaspieler Steve Baker und seine Band wollen das Publikum mit einer Mischung aus Country, Gospel, Blues und Rock’n’Roll begeistern. Die Musik von Dagefoer wiederum weist Einflüsse von Folk, Chansons, Jazz und afrikanischen Stücken auf.
Das abwechslungsreiche Programm der Musiknacht, alle Termine und Locations finden sich auch auf www.musiknacht-ahrensburg.de.
Musiknacht Ahrensburg Sa 26.5., Start 16 Uhr, Karte im Vvk. 28 Euro (Kinder in Begleitung Eltern frei), AK 35 Euro, Vvk.: Buchhandlung Stojan, Hagener Allee 3a, weitere Vvk.-Stellen unter www.musiknacht-ahrensburg.de