Bargteheide. Nach 14 Jahren ist Schluss: Die Kreisvorsitzende der SPD, Susanne Danhier, kandidiert nicht noch einmal. Es gibt schon zwei Bewerber.
Die rund 1300 SPD-Mitglieder in Stormarn wählen eine neue Führungsspitze. Die Kreisvorsitzende Susanne Danhier aus Bargteheide kandidiert beim Parteitag im Juli nicht noch einmal. Ihr Beruf als Flüchtlingsbeauftragte im Kirchenkreis Altholstein lasse ihr nicht mehr die nötige Zeit, so die 60-Jährige in einer E-Mail an die Mitglieder. Mit dem Ahrensburger Tobias von Pein (32) und dem Reinbeker Gerd Prüfer (60) gibt es zwei Nachfolgekandidaten.
Nach 14 Jahren im Kreisvorstand – erst als stellvertretende Vorsitzende und die vergangenen sechs Jahre als Vorsitzende – gibt Susanne Danhier das Amt am 14. Juli ab. „Es war eine spannende Zeit in einem tollen Team“, sagt sie. Kommunalpolitisch bleibt Danhier aktiv: Sie ist sowohl Kreistagsabgeordnete als auch Stadtvertreterin in Bargteheide.
Zwei Männer haben sich beworben
Ihr sei es immer wichtig gewesen, das Amt als Stormarns SPD-Chefin „mit Engagement und als Impulsgeberin zu füllen“. Der dafür nötige große Zeiteinsatz lasse sich nicht mehr mit den wachsenden Aufgaben als Flüchtlingsbeauftragte vereinbaren. Den Job im Kirchenkreis hatte Danhier vor drei Jahren übernommen. Es sei erfreulich, dass in diesen für die Partei schwierigen Zeiten mindestens zwei Genossen Verantwortung übernehmen wollen. „Vielleicht kommen ja noch weitere hinzu, möglicherweise auch eine Frau“, so Danhier.
Die beiden Männer, die sich bewerben, gehören dem aktuellen Kreisvorstand an. Der Landtagsabgeordnete Tobias von Pein ist seit 2012 stellvertretender Vorsitzender, war zuvor acht Jahre Juso-Chef in Stormarn. Der Kreistagsabgeordnete und Stadtverordnete Gerd Prüfer, der als technischer Bundesbeamter bei der Bahn arbeitet, ist seit Langem Beisitzers.
Tobias von Pein will einen Generationswechsel
„Gerade jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für einen Generationswechsel“, sagt Tobias von Pein. Der 32-Jährige möchte den auf Bundesebene angeschobenen Erneuerungsprozess auch im Kreis voranbringen, weitere Zielgruppen für die Mitarbeit in der Partei begeistern. Ihm gehe es um die „Besinnung auf traditionelle SPD-Leitlinien“.
Der Kontakt zu den Bürgern ist auch Gerd Prüfer wichtig. Deshalb habe er im jüngsten Kommunalwahlkampf vor allem Hausbesuche gemacht. „Die Parteien sind mit ihrem Netzwerk zu Landtags- und Bundestagsabgeordneten auch in den Kommunen wichtig“, sagt er. „Wenn in einigen Orten nur noch eine Wählergemeinschaft antritt, geht ein Stück Demokratie verloren.“ Dem wolle er entgegenwirken.