Bad Oldesloe. Neun Kommunen nehmen an dem Wettbewerb teil. 2017 legten die Bürger mehr als 426.000 Kilometer zurück. Anmeldungen ab sofort möglich.
Mit einer Sternradtour zum Großensee startet der Kreis Stormarn am 2. Juni die Aktion Stadtradeln. Drei Wochen lang sollen die Menschen für den Klimaschutz und mehr Lebensqualität in die Pedale treten – und das Auto möglichst oft stehen lassen. „Wir wollen so viele Leute wie möglich auf die Idee bringen, ihr Fahrrad wieder aus dem Keller zu holen“, sagt Isa Reher, Klimaschutzmanagerin des Kreises. „Denn Radfahren ist sehr gesund und macht Spaß.“ Ziel des bundesweiten Projekts ist es, ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen und die Begeisterung fürs Radfahren zu wecken. Reher: „Wir wollen zeigen, wie gut sich Stormarn dafür eignet.“
Wer an der Aktion teilnehmen möchte, kann sich ab sofort im Internet unter der Adresse www.stadtradeln.de/kreis-stormarn bei seiner Kommune anmelden. Die Teilnehmer müssen ein Team mit mindestens zwei Personen bilden oder sich einer bestehenden Mannschaft anschließen. Vom 2. bis 22. Juni wird es dann ernst: In der Zeit müssen die Stormarner alle mit dem Rad zurückgelegten Kilometer melden. Am einfachsten geht das über die App „Stadtradeln“. Reher: „Damit lassen sich die Radstrecken während der Fahrt direkt aufzeichnen. Man muss nur vorher auf Start drücken.“
Die Kilometer können aber auch manuell im Internet eingetragen werden oder bei den Ansprechpartnern in der jeweiligen Kommune (siehe Textende) sowie beim Kreis gemeldet werden. Niemand müsse Angst haben, „zu wenig“ zu fahren. „Jeder Kilometer ist willkommen“, sagt Reher. „Auch die kurze Fahrt zum Brötchenholen ist toll.“
Reinfeld und Barsbüttel sind nach einer Pause wieder dabei
Die Messlatte liegt trotzdem hoch: Im vergangenen Jahr haben die Stormarner in den drei Wochen 426.485 Kilometer zurückgelegt – und standen damit zum zweiten Mal in Folge an der Spitze in Schleswig-Holstein und in der Metropolregion Hamburg. Mehr als 3600 Menschen machten mit. „Ich bin begeistert, wie gut es hier läuft“, sagt die Klimaschutzmanagerin. „Die Stormarner motivieren sich gegenseitig.“
In diesem Jahr könnte die Zahl sogar noch getoppt werden. Denn erstmals beteiligen sich neun Kommunen an der Aktion: Neben Ahrensburg, Bad Oldesloe, Bargteheide, Glinde, Oststeinbek, Reinbek und Trittau sind Reinfeld und Barsbüttel wieder dabei, die 2017 pausiert haben.
Aber auch Bürger aus anderen Gemeinden können an dem Wettbewerb teilnehmen. „Sie melden sich einfach über den Kreis an“, sagt Reher. So haben sich zum Beispiel Großhansdorfer und Jersbeker registriert. Zugelassen sind Personen, die im Kreis arbeiten, zur Schule gehen oder in einem Verein aktiv sind. Wer zu der Zeit im Urlaub ist, kann auch teilnehmen: Außerhalb Stormarns gefahrene Kilometer zählen mit.
Auch E-Bikes sind bei dem Wettbewerb erlaubt
„Wir leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung von Umwelt und Gesundheit“, sagt Landrat Henning Görtz, der wie in den Vorjahren beim Stadtradeln mitmachen wird. „Viele Strecken, egal ob zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen, können problemlos mit dem Rad zurückgelegt werden.“ Die Nutzung von E-Bikes ist erlaubt.
Ahrensburg beteiligt sich seit 2013 am Stadtradeln – allerdings nur mit mäßigem Erfolg. „Es ist nicht so einfach, die Ahrensburger zum Radfahren zu motivieren“, sagt Rathausmitarbeiter Heinz Baade. „Vor allem die Schüler machen bisher kaum mit. Da wünsche ich mir mehr Engagement.“
Bargteheider wollen ihre Spitzenposition verteidigen
Im vergangenen Jahr kamen in der Schlossstadt 37.084 Radkilometer zusammen – von 314 Teilnehmern. Zum Vergleich: Spitzenreiter Bargteheide schaffte 101.488 Kilometer (1032 Teilnehmer), gefolgt von Reinbek mit 81.083 Kilometern (593), Bad Oldesloe mit 76.406 Kilometern (440) und Trittau mit 49.850 Kilometern (454).
In Bad Oldesloe hat der ADFC in der Zeit des Wettbewerbs einige Feierabend-Radtouren geplant. Treffpunkt ist am Mittwoch, 6., 13. und 20. Juni, jeweils um 18 Uhr am Bahnhof.
2017 waren Glinde und Oststeinbek Schlusslicht
Die Stadt Glinde ist zum zweiten Mal dabei – und hat dieses Jahr einige Sonderaktionen geplant. So werden zum Beispiel „Stadtradler-Stars“ gesucht, die an allen 21 Tagen kein Auto fahren und komplett aufs Fahrrad umsteigen. Zudem hat die Verwaltung einen Wettbewerb unter den Schulen ausgerufen. Die drei Schulen, deren Schüler am meisten Kilometer mit dem Rad zurücklegen, werden prämiert. Das beste Team der Stadt erhält einen Gutschein von einem Fahrradgeschäft.
Sternradtour nach Großensee und Hamburg
Im vergangenen Jahr bildete Glinde mit Oststeinbek das Schlusslicht im Stormarner Radfahr-Ranking. Lediglich 85 Bürger meldeten sich in den Orten an, im Durchschnitt kamen so 400 Meter je Einwohner (Glinde) und 200 Meter (Oststeinbek) zusammen.
Stadtradeln ist ein bundesweiter Wettbewerb, den es seit 2008 gibt. In diesem Jahr beteiligen sich deutschlandweit 768 Kommunen. In Stormarn haben sich bislang 260 Radfahrer angemeldet. Einen Anmeldeschluss gibt es nicht, Interessierte können sich auch noch während des laufenden Wettbewerbs im Internet registrieren.
Die Ansprechpartner in den Kommunen:Kreis: Isa Reher, Telefon 04531/160-16 37Ahrensburg: Heinz Baade, 04102/77-161Bad Oldesloe: Agnes Heesch, 04531/504-520Bargteheide: Petra Hübner, 04532/40 47-114Barsbüttel: Ricarda Ladage, 040/670 72-424Glinde: C. Kriegs-Schmidt, 040/710 02-213Oststeinbek: Gabriela Malone, 040/713003-31Reinbek: Sigrun Richter, 040/727 50-303Reinfeld: Heiko Gerstmann, 04533/20 01-30Trittau: Karina Redlin, 04154/80 79-72