Glinde . Seit Februar wird ein neuer Koordinator gesucht. Einziger Bewerber ist wieder abgesprungen. Verein soll jetzt aufgelöst werden.
Im vergangenen Jahr wurde der Verein „M.e.n.s.a.“ noch mit der Goldenen Nadel der Stadt Glinde geehrt, jetzt steht er vor der Auflösung. Für Schüler und Lehrer des Gymnasiums und der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule bedeutet dies, dass sie ab Montag kein warmes Mittagessen mehr bekommen: Die Mensa am Schulzentrum wird auf unbestimmte Zeit geschlossen.
„Hintergrund ist, dass wir keinen Mensakoordinator haben und wohl auch nicht mehr finden werden“, sagt Ole Jönsson, Leiter des Bereichs Schulen in der Stadtverwaltung. Seit Februar ist die Stelle vakant. Die Stadt hat sich kurzfristig und nach nur fünf Monaten vom Stelleninhaber getrennt. Kurzfristig sprang die langjährige Mensakoordinatorin Martina Kruse ein. Zusammen mit 17 Kochmüttern und einem Kochvater hielt sie über Wochen die Stellung. In den zwei Wochen vor den Osterferien stand Kruse sogar allein in der Mensaküche in der Hoffnung, dass in dieser Woche der einzige Bewerber seinen Dienst antritt. Der aber hat kurzfristig die wenig attraktive 17-Stunden-Stelle abgesagt. Jetzt wirft auch das Kochteam das Handtuch, Martina Kruse will definitiv Ende April aufhören.
Sechs Jahre lang leitete die 42-Jährige das Team. Kruse hat immer wieder gemahnt, dass das Konzept nur funktioniere, wenn es mehr Freiwillige gibt. „Mindestens 30 braucht man, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, niemanden zu überlasten.“ Doch trotz mehrfacher Aufrufe haben sich zu wenige gemeldet. In der kommenden Woche wird sie den Verein wohl abwickeln. Lange soll die Mensa aber nicht geschlossen bleiben: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“, sagt Hauptamtsleiter Bernd Mahns. Im Gespräch ist auch, dass ein Caterer die Schulen mit Essen beliefert. Die Mahlzeiten würden vor Ort aufgewärmt, an Frische verlieren und etwas teurer als bisher werden.