Glinde. Neue Räume, eine Mensa unddie Beseitigung von Asbest kosten rund zwölf Millionen Euro
Die Kommunalpolitiker in Glinde wollen jetzt die Schadstoffsanierung in der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld und im Schulzentrum auf den Weg bringen. Dort sollen auch die Biologieräume umgestaltet werden. Zudem wird am Standort Oher Weg, wo Gymnasium und Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule beheimatet sind, eine neue Mensa benötigt. Das Projekt soll 2019 beginnen und auf Jahre verteilt werden. Um die Lehranstalten fit für die Zukunft zu machen, wird die Stadt rund zwölf Millionen Euro investieren müssen.
Schadstoffe sind verbaut und bedeuten derzeit keine Gefahr
Im Kulturausschuss waren sich alle Parteien einig. SPD, CDU und Grüne legten folgenden Fahrplan fest: Im April soll es einen Workshop mit Verwaltung, Politik, dem Architekturbüro Trapez sowie Sönke-Nissen-Schule und Gymnasium geben. Die Lehranstalten können dann ihre Bedürfnisse artikulieren. „Dabei geht es auch um die Frage, wie Schule 2030 aufgestellt sein muss“, sagt Petra Grüner, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen und selbst Lehrerin. Im Anschluss ist eine Sondersitzung von Kultur-, Finanz- und Bauausschuss geplant mit dem Ziel, eine Prioritätenliste festzulegen. Der jetzt gefasste Beschluss impliziert auch, dass die Politiker zu Beginn die Sanierung der Biologieräume im Schulzentrum favorisieren.
„Das beschäftigt alle Beteiligten seit 2012. Schon damals wurde zugesichert, die Sache zeitnah durchzuführen“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Lauterbach. Bei den Haushaltsberatungen im Herbst wollen die Politiker Nägel mit Köpfen machen und Geld bewilligen.
Löwenanteil der Kosten entfällt auf das Schulzentrum
Im Sommer 2016 hatte ein Gutachten ergeben, dass Glindes weiterführende Schulen unter anderem mit Asbest, Mineralwolle und PCB belastet sind. Gefahr für die Jungen und Mädchen besteht derzeit aber nicht. Die Schadstoffe sind fest verbaut, es wurden keine Fasern in der Raumluft gemessen. Die Sanierung kostet rund 7,4 Millionen Euro, der Löwenanteil von 6,2 Millionen entfällt dabei auf das Schulzentrum. Am Standort Wiesenfeld, der für elf Millionen Euro ausgebaut wurde, sind nur ein Altgebäude und die Sporthalle betroffen. Die Kosten für Biologieräume sind auf eine und für die Mensa auf rund 3,5 Millionen Euro geschätzt.
Eine Schadstoffsanierung hatten die Politiker im vergangenen Jahr unter anderem nicht weiterverfolgt wegen der geplanten Fusion der Gemeinschaftsschulen am Oher Weg. Diese hätte Umbauten nach sich gezogen. Das Vorhaben scheiterte jedoch im September an einem Bürgerentscheid – zum Leidwesen der Sönke-Nissen-Schule, die keine Oberstufe hat und deswegen weniger nachgefragt ist als die Wiesenfelder Bildungseinrichtung. Die im Schulzentrum ansässige Lehranstalt muss attraktiver werden und will deshalb ab Sommer den offenen Ganztag, also die Nachmittagsbetreuung, ausbauen. Dafür werden pädagogische Fachkräfte benötigt. Die Politik beauftragte die Verwaltung damit, den Umfang zu ermitteln.