Ahrensburg. Bauausschuss stimmt nach kontroverser Diskussion für Änderung des Bebauungsplans. Massive Kritik gab es an der Verwaltung.

Eine Tiefgarage, ein Erweiterungsbau für das Rathaus und ein Park mit Skateranlage sollen nach den Wünschen der Stadtverwaltung auf dem Ahrensburger Stormarnplatz entstehen. Damit die Pläne umgesetzt werden können, muss zunächst der Bebauungsplan für das 2,5 Hektar große Gebiet geändert werden. Und damit tun sich die Kommunalpolitiker schwer. Der Umweltausschuss hat den Beschluss in der vergangenen Woche verschoben. Die Mitglieder des Bauausschusses stimmten nun zwar zu – aber erst nach kontroverser Diskussion und Vorwürfen in Richtung der Verwaltung.

„Diese Vorlage ist Mist“, schimpfte Anne Hengstler (CDU). „Hier werden Sachen zusammengemischt, die nicht zusammengehören.“ Konkret ging es ihr um die von der Verwaltung genannte Zielsetzung, mit der B-Plan-Änderung auch einen Rathausanbau zu verfolgen. „Über dieses Thema haben wir noch gar nicht diskutiert.“ Dafür sei erst eine eigene Vorlage nötig, zumal der Bau mit hohen Kosten verbunden sei. „Wir sollen hier etwas durch die Hintertür bekommen. Das funktioniert so nicht.“

Parallel arbeiten oder Machbarkeitsstudie abwarten?

Der Ausschussvorsitzende Hartmut Möller (SPD) kritisierte, dass die Verwaltung keinen Ablaufplan für den Stormarnplatz vorgelegt hat. „Wir müssen wissen, wie die Vorschläge nacheinander abgearbeitet werden“, sagte er. „Einerseits will die Verwaltung Container haben, andererseits den dauerhaften Anbau. Dann noch Tiefgarage, Skateranlage, Park und Sportplätze mit Duschanlagen.“ Es sei doch nicht normal, erst einen Aufstellungsbeschluss zu fassen und sich dann zu überlegen, wie das alles geschafft werden soll. Sein Parteikollege Rafael Haase forderte einen städtebaulichen Rahmenplan. „So etwas muss her, um die Bürger mitzunehmen und ihnen zu zeigen, wie wir uns das vorstellen“, sagte er. „Da hätte auch die Alte Reitbahn reingehört.“

Jörg Hansen (Grüne) plädierte dafür, den Beschluss wie im Umweltausschuss aufzuschieben und zunächst das für April erwartete Ergebnis einer Machbarkeitsstudie für den Bau der Tiefgarage abzuwarten. „Wir sollten nicht schon wieder den zweiten Schritt vor dem ersten machen.“ Bauamtsleiter Peter Kania widersprach. Es sei sinnvoll, parallel zu arbeiten. „Wenn wir Schritt für Schritt vorgehen, brauchen wir einige Jahre“, sagte er. Insbesondere angesichts der geplanten Tiefgarage sei es wichtig, jetzt einen Beschluss zu fassen, um schnell neue Parkplätze zu schaffen. Eine Aufschiebung könne wegen der anstehenden Kommunalwahl und damit verbundenen Sitzungsausfällen zu enormen zeitlichen Verzögerungen führen.

Das letzte Wort haben die Stadtverodneten

Zudem betonte Kania, dass die Verwaltung den Stormarnplatz keinesfalls isoliert sehe. So wurde in der Sitzung auch über einen neuen B-Plan für das Gebiet zwischen Manfred-Samusch-Straße, An der Reitbahn, Hamburger Straße und Klaus-Groth-Straße beraten. Das bisher gültige Planungsrecht lässt eine Bebauung entlang der Manfred-Samusch-Straße nicht zu. Die Parkplätze hinter dem Kaufhaus Nessler, die städtisches Eigentum sind, durften deshalb nicht bebaut werden. Die Mitglieder des Bauausschusses sprachen sich einstimmig für einen neuen B-Plan aus.

Auch der Beschluss zum Stormarnplatz war letztlich mit sechs Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme (SPD) und zwei Enthaltungen deutlich. Das letzte Wort haben aber die Stadtverordneten.

Stadtverordnetenversammlung Ahrensburg Mo 26.3., 19.30 Uhr, Reithalle des Marstalls, Lübecker Straße 8