Ahrensburg. Raumnot, Modernisierungsbedarf und schlechte Dämmung sorgen für Probleme. Politik muss Prioritäten setzen, da Kapazität begrenzt ist.
Die Ahrensburger Grundschulen Am Hagen und Am Aalfang brauchen für die Ausweitung der Nachmittagsbetreuung eine Caféteria und auch im Schulzentrum Am Heimgarten gibt es Sanierungs- und Erweiterungsbedarf. Schon angestoßen ist die Erneuerung der Chemie-Räume in der Stormarnschule in diesem Jahr und ein gemeinsamer Neubau für Selma-Lagerlöf (SLG) und Fritz-Reuter-Schule im kommenden Jahr.
Welcher Bedarf aus Sicht der Verwaltung an welcher Schule besteht, ist im Schulentwicklungsplan für die Jahre 2017 bis 2021 festgehalten. Welchem Projekt Priorität gegeben wird, darüber muss jedoch die Politik entscheiden, die das Thema heute Abend erneut im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss berät. Das Abendblatt hat vorab mit Schulen, Verwaltung und Politik gesprochen, welche Projekte als nächstes angegangen werden sollen und wie viel von der Stadt zu leisten ist. Nur das Eric-Kandel-Gymnasium (EKG) und die Gemeinschaftsschule Am Heimgarten waren bereit, über Wünsche und Probleme vor Ort zu sprechen.
Schulzentrum will erst erweitern und dann sanieren
EKG-Schulleiter Gerd Burmeister sagt: „Priorität hat für uns die Aufstockung des 700er-Traktes.“ Dieser 2004 eröffnete Teil des Gebäudes sei dafür vorgesehen. Damit bekämen die beiden Schulen, die wegen wachsender Schülerzahlen schon jetzt über Raumnot klagen, die Möglichkeit, die anstehende Sanierung des Altgebäudes besser abzufedern. Der bereits 1972 errichtete Gebäudeteil ist kaum gedämmt. Wird hier saniert, müssen voraussichtlich 24 Klassen umziehen. Außerdem sorgten verkalkte Heizungsrohre zuletzt vor wenigen Woche dafür, dass die Wärme nicht überall ankam. Hinzu kommen Naturwissenschaftsräume, deren Einrichtung noch aus der Anfangszeit der Schule stammt und eine Reihe kleinerer Mängel, die von abgewetztem Teppich bis zu Rückständen eines Wasserschadens reicht. Burmeister: Dass die Politik von diesem Sanierungsbedarf überrascht ist, können wir nicht fassen.“
Problem sei gewesen, dass die Verwaltung die Anträge der Schulen selektiert und deswegen nicht alles die Politik erreicht habe. Das bestätigt Christian Schubbert-von Hobe (Grüne), Vorsitzender des Bildungsausschusses: „Bis vor wenigen Wochen haben wir von der Heizproblematik nichts gewusst.“ Der Ausschuss werde aber künftig über alle Anträge der Schulen unterrichtet. Bei der heutigen Sitzung wird Achim Keizer, für die Zentrale Gebäudewirtschaft (ZGW) der Stadt zuständig, erste Möglichkeiten präsentieren, wie die Beheizung verbessert werden kann.
Probleme auch an anderen Ahrensburger Schulen
Robert Tessmer, Leiter des Fachdienstes Schule, betont, dass auch die anderen Schulen dringenden Bedarf hätten. Wanderklassen gebe es auch an der Stormarnschule, an der Selma-Lagerlöf-Schule pendelten die Schüler seit zehn Jahren in die benachbarte Fritz-Reuter-Schule. Ihr fehlten aktuell die meisten Räume. SLG und Fritz-Reuter Schule erhalten im kommenden Jahr einen Erweiterungsbau.
Die Projekte würden Stück für Stück abgearbeitet, sagt Schubbert-von Hobe. „In den vergangenen zehn Jahren hat die Stadt 30 Millionen Euro in die Schulen investiert“, so der Grüne. Es sei allerdings auch eine Frage der planerischen Kapazität, wie viele Projekte gleichzeitig angegangen werden könnten. ZGW-Leiter Keizer: „Neben der SLG-Erweiterung steht derzeit auch die Rathaussanierung und ein Kita-Neubau an.“ Eine zusätzliche Stelle in seinem Fachbereich sei noch nicht besetzt, eine weitere wolle er zum nächsten Jahr beantragen. „Mit der aktuellen Besetzung schaffen wir nur ein Schulprojekt pro Jahr“, sagt Keizer. 2019 könne voraussichtlich mit der Planung für die nächste Schule begonnen werden.
Die WAB will nun bereits 2019 Geld zur Erstellung eines Sanierungs- und Erweiterungskonzeptes für das Heimgarten-Schulzentrum in den Haushalt aufnehmen, damit 2021 mit der Umsetzung begonnen werden könne. Die FDP will sich noch nicht festlegen, ob erst dort oder eine der Grundschulen Am Aalfang oder Am Hagen erweitert werden soll. „Das Vorziehen des Konzeptes begrüßen wir. Dann wissen wir, woran wir sind und was parallel geht“, sagt Ausschussmitglied Wolfgang Schäfer.
Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss,
Do 1.3., 19.30, Peter-Rantzau-Haus,
Manfred-Samusch-Straße 9