Ammersbek. Die Gemeinde informiert Anwohner über Planungsstand für Bünningstedt. Bürgermeister Ansén sieht ein noch größeres Sparpotenzial.
Eine wirtschaftliche Lösung, die dem Raumbedarf gerecht wird und die Dorfschule fit für die Zukunft macht – das plant die Gemeinde Ammersbek für den Ortsteil Bünningstedt. Zwei Jahre wurde über die Optionen – Sanierung oder Neubau – diskutiert, jetzt könnten die Bagger bereits 2020 anrollen. Im Dezember erst hatten sich die Gemeindevertreter für einen Abriss des Gebäudes aus den 60er-Jahren entschieden. Auf einer Informationsveranstaltung wurden interessierte Bürger nun über den aktuellen Stand in Kenntnis gesetzt. Dabei ging es auch um die Überplanung des Altgrundstückes.
„Es ist für mich eine merkwürdige Situation, dass ich mich für eine zukunftsgerichtete Lösung rechtfertigen muss“, sagte Bürgermeister Horst Ansén. „Wir wollen als Gemeinde den baulichen sowie pädagogischen Anforderungen gerecht werden, statt immer wieder kleckerweise nachzurüsten.“ Damit reagierte er auf die heftige Kritik einiger Bürger zum geplanten Neubau der Schule. Diese richtete sich vor allem gegen eine erste Kostenschätzung in Höhe von 6,95 Millionen Euro und der daraus resultierten Deckelung des Projektes auf fünf Millionen Euro seitens der Politik. Demgegenüber stehen Sanierungskosten in Höhe von 4,3 Millionen Euro.
Gemeinde hofft auf Gewinn von einer Million Euro
„Es besteht kein Grund zur Sorge“, beschwichtigte der Bürgermeister anwesende Eltern. An der Qualität müsse nicht gespart werden, da es in der Detailplanung verschiedene Stellschrauben wie Raumgröße oder Materialauswahl zur Kostensenkung gebe.
Auch durch den Verkauf des Altgrundstückes erhofft sich die Gemeinde einen Gewinn in Höhe von einer Million Euro. Oliver Kühl aus dem Kieler Architekten- und Stadtplanerbüro B2K präsentierte eine Möglichkeit zur Erschließung des neuen Baugebietes. Demnach könnten auf dem Gelände neun Einfamilienhäuser mit einer Grundstücksfläche von 600 bis 800 Quadratmetern Größe entstehen.
Schulleiterin spricht sich für einen Neubau aus
„Nach dem jetzigen Stand kommen wir ohne Schallschutzwände zur Schule und den Sportplätzen aus, wenn verschiedene Kriterien eingehalten werden“, so der Architekt. „Unter anderem muss die Betriebszeit der Sportstätte um eine halbe Stunde auf 21.30 Uhr verkürzt werden.“ Andernfalls kämen auf die Gemeinde zusätzliche Kosten in Höhe von knapp 194.000 Euro zu.
Schulleiterin Birgit Graumann-Delling sprach sich ebenfalls klar für einen Neubau der Grundschule aus. Durch multiprofessionelle Teams, Inklusion und die Betreuung am Nachmittag entstehe zusätzlicher Raumbedarf. „Wir wollen den Kindern neben Bildungsangeboten auch Freiraum für Kreativität geben“, so die Pädagogin. „Dies ist zur Zeit nicht möglich.“
Im März soll der Aufstellungsbeschluss von der Gemeindevertretung bestätigt werden. Weitere Informationsveranstaltungen folgen.