Siek. Das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit hat mitgeteilt, dass die Suche am Anfang stehe. Bisher keine Erkundungsarbeiten.
Das Amt Siek hat als Reaktion auf einen Abendblatt-Bericht ein Schreiben des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) auf seiner Internetseite veröffentlicht. Hintergrund ist, dass der Großhansdorfer Gemeindevertreter Reinhard Niegengerd (SPD) bei der Dezember-Sitzung des Kreistags gefragt hatte, ob ein Salzstock unter Siek als Endlager für hochradioaktive Abfälle infrage kommen könnte. Ihm war zu Ohren gekommen, dass dieses Thema in Siek nur in nichtöffentlichen Sitzungen behandelt wurde.
In der Antwort des BfE heißt es, dass die Suche am Anfang stehe. Ein im Mai 2017 in Kraft getretenes Gesetz zur Standortauswahl sehe nach dem Prinzip der „weißen Landkarte“ die Suche nach einem Standort überall in Deutschland vor. Nach wissenschaftlichen Kriterien soll ein Ort gesucht werden, in dem Atommüll sicher gelagert werden könne. Als potenziell geeignet hält die Behörde Gestein wie Granit, Salz oder Ton. Ob der Salzstock unter der Stormarner Gemeinde nutzbar sein könnte, ist unklar. Noch gebe es keine Erkundungsarbeiten. Zunächst würden vorhandene geologische Daten von den Landesbehörden abgefragt, um von Vulkanismus, Erdbeben oder Bergbau betroffene Gebiete ausschließen zu können. „Erst dann werden anhand von Mindestanforderungen geeignete Gebiete bestimmt und erkundet“, sagt Ingo Bautz von der BfE. Darüber soll die Öffentlichkeit fortlaufend informiert werden. Außerdem wurde ein nationales Begleitgremium eingerichtet. Personen des öffentlichen Lebens, darunter der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU), und ausgewählte Bürger sollen die Standortsuche unabhängig begleiten und dabei vermittelnd tätig werden.
Das Bundesamt rechnet mit einem sehr langwierigen Verfahren. Erst im Jahr 2031 sollen die Abgeordneten des Bundestages über einen geeigneten Standort entscheiden, mit der Einlagerung soll erst ab dem Jahr 2050 begonnen werden.