Was kommt in diesem Jahr auf Sie zu? Was sind die großen Projekte vor Ihrer Haustür? Das Hamburger Abendblatt gibt einen Überblick.
Die Gemeinde Ammersbek überwindet dieses Jahr eine Grenze: die Marke von 10.000 Einwohnern. Aktuell leben rund 9800 Menschen in den fünf Ortsteilen Lottbek, Hoisbüttel, Bünningstedt, Rehagen/Schäferdresch und Daheim/Heimgarten. „Wir wachsen, mehrere Gebiete, die nachverdichtet wurden, können in den nächsten Monaten bezogen werden“, sagt Bürgermeister Horst Ansén.
Und die Verwaltung wächst mit: Das Rathaus darf dreieinhalb neue Stellen besetzen, unter anderem in der Bau- und Finanzabteilung. Personal sucht die Gemeinde auch an anderer Stelle, findet es aber kaum. „Es wird immer schwieriger, die umfassende Kinderbetreuung von 7 bis 18 Uhr zu erhalten“, sagt Ansén. Fachkräfte für Krippen und Kindergärten seien im Hamburger Randgebiet praktisch nicht mehr verfügbar.
Etliche Neubürger erwartet auch Großhansdorf, das rund 9400 Einwohner hat. Gerade bei Kleinkindern sei die Entwicklung unvorhersehbar, so Bürgermeister Janhinnerk Voß. Das mache die Planung sehr schwierig. So registrierte die Verwaltung in der Gruppe der bis zu Sechsjährigen in den Jahren 2015 und 2016 jeweils ein Plus von 20 beziehungsweise 45 Kindern. 2017 hielten sich Geburten und Zuzüge sowie Wegzüge die Waage. „So kamen wir auf Plus-Minus-Null“, sagt Voß.
1: Alter Teichweg wird nach langen Diskussionen saniert
Nach kontroversen Diskussion haben sich die Gemeinde und eine Anwohnerinitiative auf die Sanierung der Schlaglochpiste Alter Teichweg geeinigt. Die Straße wird inklusive Abwasser- und Regenwasserkanälen für mehr als 800.000 Euro erneuert. Die Anlieger zahlen anteilig bis zu 85 Prozent.
2: Feuerwehr Hoisbüttel bekommt ein größeres Gerätehaus
Das 1960 erbaute und 1990 erweiterte Feuerwehrgerätehaus in Hoisbüttel wird modernisiert. Die freiwilligen Helfer bekommen zudem mehr Platz, da zwei ehemalige Mietwohnungen in dem Haus umgebaut werden und ein Anbau mit 125 Quadratmetern hinzukommt. Baukosten: rund 1,1 Millionen Euro.
3: Neubau wird geplant für die Feuerwehr Bünningstedt
Auf einem Feld an der Einmündung Dorfstraße/Franz-Kruse-Straße soll die Freiwillige Feuerwehr Bünningstedt ein neues Gerätehaus für knapp 2,2 Millionen bekommen. Die Gemeinde will das Grundstück kaufen.
4: Wohnbebauung auf dem jetzigen Feuerwehrgelände
Das vor 40 Jahren errichtete Gerätehaus der Feuerwehr Bünningstedt soll nach dem Umzug abgerissen werden. Damit dort eine Wohnbebauung möglich wird, erarbeitet die Gemeinde einen Bebauungsplan. Der soll einen Teil der gegenüberliegenden Flächen einbeziehen, auf denen ein alter Bauernhof steht.
5: Neue Grundschule für maximal fünf Millionen Euro
Für die 160 Kinder der Grundschule Bünningstedt ist ein Neubau auf einem Feld in der Nähe für maximal fünf Millionen Euro vorgesehen. Ein Architekt hatte fast sieben Millionen genannt. Das 1957/58 errichtete und mehrfach erweiterte Gebäude ist ein Sanierungsfall. Die Turnhalle aus dem Jahr 1985 bleibt stehen. Das jetzige Schulgelände soll nach dem Abriss Bauland werden.
6: Neubaugebiete am Timmerhorner Teich bezugsfertig
An beiden Seiten der Alten Landstraße entstehen neue Häuser. Im knapp 20.000 Quadratmeter großen Lake Side Village am Timmerhorner Teich stehen im Laufe des Jahres zehn Einfamilienhäuser. Auf der anderen Straßenseite gibt es auf 10.000 Quadratmetern 24 Wohneinheiten in Einzel- und Doppelhäusern.
7: 55 Mietwohnungen im Zentrum
von Hoisbüttel
Auf dem Hof Timmermann im Zentrum von Hoisbüttel wird gebaut. In Sichtweite des Rathauses entstehen in den nächsten Jahren 55 Mietwohnungen. Weitere 20 Reihenhäuser werden an der Hamburger Straße 61 auf dem Areal des alten Betonwerks geplant.
8: Wohn- und Geschäftshaus neben dem U-Bahnhof
Das Wohn- und Geschäftshaus neben dem U-Bahnhof Hoisbüttel kann gebaut werden. Ein Investor plant auf dem Eckgrundstück Hamburger Straße/Georg-Sasse-Straße Läden, Büros, 24 Wohnungen, Tiefgarage und Gastro-Pavillon.
9: Hochwasserschutz für die Timmerhorner Teiche
Immer wieder kommt es an den Timmerhorner Teichen zu Überschwemmungen. „Wir brauchen eine ganzheitliche Betrachtung mit dem Bach Strusbek“, sagt Bürgermeister Horst Ansén. Ammersbek erarbeitet mit Ahrensburg und einem Ingenieurbüro eine Modellrechnung für den Hochwasserschutz.
10: Großhansdorfer Rathaus wird moderner und größer
Die Sanierung des Großhansdorfer Rathauses für bis zu 2,35 Millionen Euro kommt voran. Der alte Sitzungssaal wurde zu Büros umgebaut. Ein Anbau wird für einen zweigeschossigen Neubau abgerissen. Das 60er-Jahre-Gebäude wird von April an modernisiert.
11: Kita am Kortenkamp schafft Platz für fünf Gruppen
Der Träger für die neue Kita am Kortenkamp ist gefunden: die Lebenshilfe Stormarn. Ein Entwurf für zwei Krippengruppen (bis drei Jahre) und drei Elementargruppen (drei bis sechs Jahre) nennt 2,7 Millionen Euro Baukosten. Beginn soll im Herbst sein, Einweihung im Sommer 2019. Bis dahin betreut die Lebenshilfe drei Gruppen in der ehemaligen Reha-Stätte.
12: Laufbahn auf dem Sportplatz Kortenkamp wird erneuert
Die Laufbahn soll im Sommer endlich für 630.000 Euro erneuert werden. Rund 250.000 kommen vom Land.
13: Modernisierungen am Schulzentrum Sieker Landstraße
In den neuen Fachklassentrakt der Friedrich-Junge-Schule investiert der Schulverband 1,2 Millionen Euro. Außerdem werden Stromleitungen, Fenster und Fassaden saniert sowie der Verwaltungsbereich erweitert (zusammen 760.000 Euro). Ins Emil-von-Behring-Gymnasium fließen 650.000 Euro, unter anderem für Sicherheitsbeleuchtung und Heizung.
14: Neues Gebäude für die Grundschule am Wöhrendamm
Ein Neubau für rund 800.000 Euro verbessert vor allem die Nachmittagsbetreuung an der Wöhrendamm-Grundschule. Zudem werden Fassaden und Fenster für 225.000 Euro saniert.
15: Details für Bebauung des alten
Reha-Geländes klären
Wo genau sollen die Gebäude mit circa 80 Wohnungen auf dem 25 Hektar große Waldgrundstück der ehemaligen Reha-Stätte am Eilbergweg stehen? Politik und Verwaltung wollen den B-Plan auf den Weg bringen.
16: Freiwillige Feuerwehr bekommt ein Fahrzeug mit Drehleiter
Die Feuerwehr hat bald eine Drehleiter, muss nicht mehr die Kollegen in Ahrensburg alarmieren. Die Wehr hat ein gebrauchtes Fahrzeug für 500.000 Euro in Aussicht. Die Gemeinde hofft auf 125.000 Euro Zuschuss vom Kreis.
17: U-Bahnhof Kiekut wird für Sanierung gesperrt
Im Frühjahr wird die Halle des U-Bahnhofs Kiekut wegen Mauerschäden gesperrt. Kunden kommen dann über eine Behelfstreppe auf den Bahndamm.
Das sagen Bürger
„Wald erhalten“
Jenna Engler (33) gefällt in Großhansdorf besonders das große Angebot für Kinder: Im Ort aufgewachsen, kommt die Brunsbekerin noch heute oft in die Waldgemeinde. „Dann gehe ich mit meinen beiden Kindern Anton (5) und Kalle (2) im Park Manhagen spazieren, oder wir besuchen eine Theatervorführung im Waldreitersaal“, sagt die gelernte Logopädin. Außerdem ist ihr wichtig, dass so viel Wald wie möglich erhalten bleibt. Der Eilbergweg sei zum Einkaufen ideal. Bedauernswert sei nur, dass es Rieper nicht mehr gebe. Die Fläche, auf der heute der Penny-Markt steht, beherbergte einst ein Papier- und Schreibwarengeschäft. „Da gab es auch Spielsachen.“
„Dorf erhalten“
Tim Drewes (29) wohnt von Geburt an in Ammersbek und will auch nicht mehr weg. Der Außenhandelskaufmann arbeitet in Hamburg, genießt aber die Ruhe in Stormarn. „Ich wünsche mir, dass die Gemeinde ihren dörflichen Charakter behält“, sagt er. Im Ort gebe es alle wichtigen Einkaufsmöglichkeiten, ansonsten seien Hamburg, Ahrensburg und Bargteheide nicht weit. „Außerdem sind die Busverbindungen dahin gut“, so Drewes. Gegen Neubauten ist er trotzdem nicht: „Das macht bei der Grundschule in Bünningstedt Sinn. Die ist zuletzt saniert worden, als ich dort noch Schüler war.“ Wichtig sei aber, dass in Abstimmung mit den Anwohnern gebaut werde.
„Wunderbar leben“
Petra Malchin (58) wohnt seit 1987 in der Waldgemeinde Großhansdorf. Die pensionierte Lehrerin ist Vorsitzende des SV Großhansdorf. Als solche freut sie sich besonders, dass die Gemeindevertreter jüngst die Erneuerung der Laufbahn des einzigen Sportplatzes im Ort beschlossen haben. Im Sommer soll es so weit sein. „Danach können wir hier endlich wieder Wettkämpfe veranstalten“, sagt sie. Ansonsten gefällt ihr, wie viel Großhansdorf in seine Schulen und Turnhallen investiert. „Das kommt uns auch zugute.“ Außerdem lobt sie die Nahversorgung mit guten Einkaufsmöglichkeiten im Eilbergweg und die hohe Ärztedichte. „Es lebt sich wunderbar in Großhansdorf“, sagt Malchin.
Das wurde aus den Projekten des Jahres 2017
In Ammersbek sind die Themen des alten Jahres auch die des neuen. Ob die Feuerwehr-Gerätehäuser in Hoisbüttel und Bünningstedt, die Straßensanierung mit dem Alten Teichweg an erster Stelle oder die Zukunft der Grundschule Bünningstedt: Die großen Projekte kommen voran – mal etwas langsamer und mal etwas schneller.
Dagegen liegt das von der Kirche geplante Quartierszentrum im Ortsteil Lottbek zunächst auf Eis. Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde will die sanierungsbedürftige Kirche abreißen und einen Investor in Erbpacht auf dem Grundstück rund 35 Wohnungen sowie ein Gemeindezentrum bauen lassen, das auch für Gottesdienste genutzt werden kann. Viel zu groß, befinden Politiker und wütende Nachbarn, die eine Bürgerinitiative gründeten. Der Streit führte sogar zu Rücktritten der Projektleiter im Kirchengemeinderat.
Im Plan liegt der Ausbau des schnellen Internets in den Ortsteilen Schäferdresch/Rehagen. Viel Zuspruch gab’s für die erste Jobmesse für Flüchtlinge. Die im Vorjahr von 380 auf 390 Prozentpunkte erhöhte Grundsteuer steigt dieses Jahr erneut auf 410 Punkte.
Auch in Großhansdorf dauern einige Vorhaben länger als erhofft. So wurde die lange geplante Erneuerung der 400-Meter-Laufbahn auf dem Sportplatz auf 2018 verschoben. Auch der Bau der Kita am Kortenkamp verzögert sich etwa um ein Jahr.
Der Waldkindergarten mit seinen 15 Plätzen hat den Betrieb im August aufgenommen. Mit der Rathaussanierung wurde endlich begonnen. Um- und Ausbau von Friedrich-Junge-Schule, Emil-von-Behring-Gymnasium und Grundschule Wöhrendamm laufen. Die moderne Website der Gemeinde mit mehr Bürgerinfos ist ebenfalls seit Herbst im Internet.