Grosshansdorf. Gemeindevertreter stimmen Drehleiter-Fahrzeug knapp zu. Gewerbesteuer bleibt stabil

Mit einem strahlenden Gesicht verließ Gemeindewehrführer Andreas Biemann die Sitzung der Gemeindevertreter im Großhansdorfer Waldreitersaal. Spät war es geworden, bis sich die Kommunalpolitiker zur Anschaffung eines Drehleiter-Fahrzeugs für die Freiwillige Feuerwehr durchringen konnten.

Während die CDU den Kauf „schweren Herzens“ ablehnte, wie Andreas Costard sagte, stimmten alle anderen Gemeindevertreter dafür. Für seine Partei sei ein ausgeglichener Haushalt oberstes Ziel, so Costard. Reinhard Niegengerd (SPD) betonte, die Anschaffung sei eine Investition in die Sicherheit im Ort. Zudem habe die Wehr ein gebrauchtes Fahrzeug in Aussicht. Es sei mit 500.000 Euro rund 150.000 Euro günstiger und sofort verfügbar. Zudem stünden Fördergeld von bis zu 125.000 Euro in Aussicht.

Mit elf zu zehn Stimmen wurde das Fahrzeug genehmigt. Für Feuerwehrmann Biemann ein Grund zur Freude: „Mit der Drehleiter wird es einfacher und vor allem sicherer, Menschen zu retten – auch für uns.“

Vorangegangen war eine Debatte, ob sich Großhansdorf bei einem Schulden-Haushalt eine Drehleiter leisten solle, wenn in circa drei Jahren zwei andere Fahrzeuge zwingend ersetzt werden müssen. In den Haushaltsberatungen war es zuvor trotz Kürzungen nicht gelungen, das Defizit auszugleichen. Unter anderem für das Feuerwehrauto muss deswegen im kommenden Jahr ein Kredit von rund 405.000 Euro aufgenommen werden.

Höhere Ausgaben sind zudem für den Schulverband absehbar, zu dem auch Siek und Hoisdorf zählen. Er muss weiter in seine Schulen investieren und benötigt dazu Kredite in Millionenhöhe.

Grüne und SPD hatten sich zur Verbesserung der Einnahmen dafür ausgesprochen, die Gewerbesteuer von derzeit 315 auf 350 Prozentpunkte zu erhöhen. Großhansdorf sei praktisch ein „Steuerparadies“, wie Stefan Kehl (Grüne) sagte, der Satz in Stormarn ansonsten nur in Oststeinbek so niedrig. Seiner Ansicht nach habe Großhansdorf damit keine nennenswerten Gewerbesteuerzahler anlocken können, so Kehl.

Die Erhöhung wurde jedoch mit den Stimmen von CDU und FDP abgelehnt, die darin eine falsches Signal an die Gewerbetreibenden sahen. Nach Diskussion dieser strittigen Punkte stimmten die Gemeindevertreter mit einer Enthaltung dem Haushalt 2018 zu.