Grosshansdorf. Der Schulverband Großhansdorf muss viel Geld investieren und benötigt dazu Millionenkredite. Gemeinden erhalten kein Fördergeld.
Auf den Schulverband Großhansdorf kommen hohe Ausgaben zu. Allein für energetische Sanierungen und Renovierungen an der Grundschule Wöhrendamm, der Friedrich-Junge-Schule und des Emil-von-Behring-Gymnasiums muss die Gemeinde Großhansdorf im kommenden Jahr zusammen mit Siek und Hoisdorf 2,3 Millionen aufwenden. Der Schuldenstand, für dessen Zinsen und Tilgung die beteiligten Kommunen verantwortlich sind, wird sich damit voraussichtlich bis zum Ende des Jahres 2018 auf 7,1 Millionen Euro erhöhen.
Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß, der auch Vorsteher des Schulverbandes ist, beklagt, dass Bund und Land den Gemeinden kein Fördergeld zur Verfügung stellen. Grund sei deren hohe Finanzkraft. Er kritisiert jedoch, dass dafür nur die Einnahmeseite berücksichtigt werde, nicht der Ausgabebedarf für erforderliche Investitionen.
Siek und Hoisdorf müssen die Schuldenlast mittragen
Eine erhebliche Belastung für die Gemeinden ist beispielsweise die energetische Sanierung des Gymnasiums, die 900.000 kostet. Ein Neubau von Klassenräumen und einer Mensa auf dem Gelände der Grundschule Wöhrendamm schlägt mit 800.000 Euro zu Buche, die Erweiterung des Verwaltungstrakts der Friedrich-Junge-Schule mit 400.000. Für einen Teil dieser Kosten muss sich der Schulverband weiter verschulden. „Wir können die Umlage nicht gleich so stark erhöhen, weil die Gemeinden zur Bezahlung keine Kredite aufnehmen dürfen“, sagt Voß. Gleichwohl würden sich Zinsen und Tilgung der Kredite auf die Schulverbandsumlage auswirken. In den Finanzplänen für die Jahre 2019 bis 2021 werden voraussichtlich weitere Kredite in Höhe von 6,4 Millionen Euro nötig, unter anderem für die aufgeschobene Fortsetzung der energetischen Sanierung des Emil-von-Behring-Gymnasiums.
Bürgermeister Janhinnerk Voß warnt deswegen: „Noch können wir die Wünsche und Bedürfnisse der Schulen weitgehend erfüllen.“ Zusammen mit dem Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag fordert er jedoch, die Zuschüsse eines angedachten Förderprogramms nicht nur an die Finanzkraft der Kommunen zu koppeln, sondern auch an die proportionale Belastung der Schulsanierung in ihrem Haushalt.