Ammersbek. Anwohner der Grundschule Bünningstedt haben sich in einem offenen Brief an Politik und Verwaltung gewandt. Sie sind gegen einen Neubau.

Anwohner der Grundschule Bünningstedt in Ammersbek haben sich jetzt in einem offenen Brief an Politik und Verwaltung gewandt. Sie sprechen sich gegen einen kostspieligen Neubau der Schule an der Straße Steenhoop aus. In dem Schreiben heißt es, dass die Gemeinde damit finanziell überfordert werde und die Handlungsfähigkeit der Kommune für künftige Generationen in Gefahr sei.

Wie berichtet, ist die Grundschule, die derzeit von 160 Mädchen und Jungen besuchet wird, dringend sanierungsbedürftig. Zudem beklagt Schulleiterin Birgit Graumann-Delling, dass Platz für die Inklusion sowie für Schulbegleiter und Sozialpädagogen fehle. Weil nach einer ersten Schätzung ein Neubau nur geringfügig teurer wäre als eine Sanierung, haben sich Politiker und Verwaltung geeinigt, einen Neubau zu planen. Ein erster Entwurf eines Architekten stieß jedoch auf großen Widerspruch in einer gemeinsamen Sitzung des Bau- und Sozialausschusses. Denn laut Entwurf ist der Bau des eingeschossigen Gebäudes mit knapp sieben Millionen Euro etwa zwei Millionen Euro teurer als zunächst angedacht. Die Politiker kritisierten vor allem die großzügige Planung mit Fachräumen, die eine Grundschule nicht brauche. Entsprechend wurde der Entwurf von der Mehrheit abgelehnt. Die Politiker stimmten zwar für einen Neubau, jedoch dürfe dieser nur fünf Millionen Euro kosten.

Bürgermeister kündigt einen Info-Abend zum Thema an

Diesen Beschluss sollen jetzt die Gemeindevertreter in ihrer Sitzung am 5. Dezember bestätigen. Kritik kommt von den Anwohnern der Grundschule, die sich für eine Sanierung aussprechen. Dabei spielt auch der Wunsch eine Rolle, das alte Schulgebäude zu erhalten. Doch die Bürger mahnen an, dass bislang nicht verglichen werden könne, ob eine Sanierung oder ein Neubau günstiger sei, es fehlten konkrete Zahlen. Diese Argumente weist Bürgermeister Horst Ansén entschieden zurück. Eine Sanierung kostet nach seinen Angaben knapp 4,3 Millionen Euro. SPD-Fraktionschef Jürgen Ehrig sagt: „Ein Neubau ist viel effizienter.“ Seine Fraktion halte deshalb an den Plänen für einen Neubau für fünf Millionen Euro fest. Auch die zweitstärkste Fraktion, die CDU, ist für den kostengünstigeren Neubau. „Das ist die beste Lösung“, sagt die Fraktionsvorsitzende Christiane Maas.

Bürgermeister Ansén äußert Verständnis dafür, dass die Einwohner wissen wollen, was vor ihrer Haustür passiert. Für Anfang 2018 kündigt er deshalb eine Infoveranstaltung an.