Bad Oldesloe. Neues Gebäude mit Krippe und zwei Kitagruppen in Bad Oldesloe soll knapp drei Millionen Euro kosten. Es ist 845 Quadratmeter groß.
Der Waldorf-Kindergarten in Bad Oldesloe bekommt ein neues Gebäude mit Krippe und zwei Kitagruppen. Der Bauausschuss hat sich einstimmig für die Errichtung eines Neubaus im rückwärtigen Bereich des bisherigen Standortes im Rümpeler Weg ausgesprochen. „Wir erfüllen damit nicht nur den Wunsch des Waldorfkindergartens, sondern schaffen auch neue Kita- und Krippenplätze, die dringend benötigt werden“, sagte Ausschussvorsitzende Maria Herrmann (SPD).
Das Architekturbüro Meyer Steffen aus Lübeck hatte dem Ausschuss drei Varianten vorgelegt. Im Gespräch waren auch ein Abriss der Waldorf-Villa und ein Neubau an gleicher Stelle, außerdem ein Neubau auf einem städtischen Grundstück am Wendum. Beide Optionen wären jedoch wesentlich teurer geworden. Die beschlossene Variante kostet nach bisherigen Schätzungen knapp drei Millionen Euro. Der Neubau soll auf 845 Quadratmetern eine Krippe im Erdgeschoss und zwei Kitagruppen im Obergeschoss unterbringen, dazu einen großen Gruppenraum, drei Büroräume und eine Küche im Untergeschoss.
Politiker lehnen Fertighaus-Vorschlag ab
„Wir hatten nicht unendlich viel Platz und mussten daher etwas von dem Waldorfkonzept abweichen“, sagte Architekt Rainer Steffen. Waldorfkindergärten hätten in der Regel eine große Eingangshalle, von der die Räume direkt erreichbar sind. Mit der Größe der Kita blieb der Planer im unteren Bereich des Raumkonzeptes, in enger Abstimmung mit den Waldörflern, die sich immer kompromissbereit gezeigt hätten.
Der neue Kindergarten ist mit seinem durchgehenden Erdgeschoss und den beiden durch eine Terrasse getrennten „einfamilienhausartigen Aufbauten“ so gestaltet, dass er sich in das Viertel eingliedert: „Wir wollten da keinen Fremdkörper hin bauen“, sagte Steffen.
Um Kosten zu sparen, brachte Friedrich Karl Kümmel (FBO) ein Fertighaus ins Spiel, das es laut Hersteller für 1,3 Millionen Euro gegeben hätte. Das überzeugte die restlichen Ausschussmitglieder allerdings nicht. Auch Bauamtsleiter Thilo Scheuber riet ab: „Fertigbauten sind nicht pauschal zu verteufeln, aber die Preise beziehen sich in der Regel auf die Standardausführung.“ Trotz der Bedenken stimmte auch die FBO wie alle anderen Fraktionen für den Neubau. Die Bauarbeiten könnten bereits im nächsten Jahr, spätestens 2019 beginnen – ein Jahr früher als geplant.
Sonja Mahr vom Waldorfkindergarten freut sich über den großen Konsens: „Wenn wir bis 2021 in dem Gebäude bleiben müssten, wäre wohl noch eine Teilsanierung nötig gewesen.“