Reinbek. Beim Bau- und Planungsausschuss entscheidet die Politik, ob Geld für Reparatur und Sichtschutzbau in den Haushalt 2018 kommt.
Um die 98 Meter lange und dreieinhalb Meter breite Holländerbrücke über die Hamburger Straße (L 223) auf Vordermann zu bringen und einen Sichtschutz zu bauen, muss Reinbek nach jetzigem Stand 484.000 Euro zahlen. Das geht aus einer Verwaltungsvorlage hervor, die am 14. November im Bau- und Planungsausschuss behandelt wird. Dann sollen die Kommunalpolitiker entscheiden, ob diese Summe in den Haushalt 2018 aufgenommen wird.
Mit der Fußgängerbrücke hatte die Stadt in den vergangenen Jahren viel Ärger. Sie wurde zwar von 2008 bis 2010 erneuert, doch die zuständige Firma Brücken-, Stahlwasser- und Ingenieurbau aus Syke bei Bremen erledigte die Arbeiten nicht fachgerecht. Weil die Konstruktion bauliche Mängel aufwies, behielt die Stadt einen Rechnungsbetrag in Höhe von 120.000 Euro ein.
Stadt Reinbek hofft noch auf einen Schadenersatz
Daraufhin verklagte das Unternehmen Reinbek, zog vor dem Landgericht Lübeck im Mai 2015 aber den Kürzeren. Ende jenes Jahres wiederum reichte die Stadt Klage auf Schadenersatz gegen das Planungsbüro ein. Ein Verhandlungstermin vor Gericht ist im Januar 2018 angesetzt. Der Auftragswert belief sich seinerzeit auf 573.000 Euro.
Allein die sogenannte Mängelbeseitigung kostet nach Berechnungen der Verwaltung 363.000 Euro. Damit wurde bereits im Januar 2017 eine Firma beauftragt. Diese wollte das Projekt plötzlich nicht mehr umsetzen. Vorausgegangen war der Versuch, die Kosten nach oben zu treiben. Das Unternehmen argumentierte, dass Angebot habe Fehler enthalten. Darauf ließ sich Reinbek aber nicht ein, löste den Vertrag im August vergangenen Jahres auf und behält sich vor, auch hier Schadenersatzansprüche geltend zu machen.
Mit der Sanierung der Holländerbrücke soll zudem der Bau eines Sichtschutzes einhergehen. Den fordern viele Anlieger, die Verwaltung spricht von „vermehrten Beschwerden“ und plädiert dafür, dieses Teilprojekt wieder zu verfolgen. Dafür sind 121.000 Euro fällig. „Der Sichtschutz muss sein. Den Anwohnern ist der jetzige Zustand nicht länger zuzumuten“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Volker Müller. Den Bau eines Sichtschutzes hatten die Stadtverordneten bereits im April 2008 beschlossen. Wegen des Ärgers mit dem Unternehmen aus Syke kam es aber nicht dazu. Zahlungen diesbezüglich leistete Reinbek nicht.