Trittau/Lütjensee. Das Verteilerzentrum in Trittau ist mittlerweile zu klein. Lütjensees Politiker stimmen gegen die Ansiedlung im Gewerbegebiet.

Die Deutsche Post ist auf der Suche nach einem neuen Standort für ein DHL-Verteilerzentrum im Raum Trittau. Das bisherige in der Otto-Hahn-Straße 7 ist zu klein geworden. Ursprünglich hatte die Deutsche Post mit einem Grundstück im Gewerbegebiet in Lütjensee geliebäugelt, doch auf der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung machten die Politiker doch noch einen Rückzieher.

Zur Erinnerung: Anfang Juli hatte sich der Umwelt- und Planungsausschuss der Gemeinde Lütjensee für die Änderung des Bebauungsplanes Nummer 17 ausgesprochen. Somit sollte es künftig möglich sein, dass sich Speditionen und Auslieferungslager ansiedeln dürfen. Auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung wurde der Aufstellungsbeschluss allerdings doch wieder einstimmig aufgehoben. Bürgermeisterin Ulrike Stentzler (CDU) begründet die Entscheidung so: „Die angebotene Fläche von 5000 Quadratmetern reichte DHL plötzlich nicht mehr aus.“ Nach einer neuen Machbarkeitsstudie wollte das Unternehmen gern 3000 Quadratmeter Fläche mehr haben. Doch dabei habe die Gemeinde Bedenken gehabt. So äußerten auch Lütjenseer ihre Sorgen dahingehend, dass bereits ab den frühen Morgenstunden zunehmender Lärm entstehen könnte.

Im Gewerbegebiet sollen sich örtliche Betriebe ansiedeln

Laut Bürgermeisterin Stentzler habe die Landesplanung zudem eine Ortsbegehung mit dem Kreis Stormarn gefordert. Im Anschluss daran habe diese eine negative Empfehlung für die DHL-Ansiedlungspläne ausgesprochen. „Sie sagte, dass bei mehr Fläche keine weitere Gewerbeansiedlung in Lütjensee mehr möglich wäre“, so Stentzler. Und eine Erweiterung des Gewerbegebietes ist so oder so ausgeschlossen. Deswegen solle sich Trittau nun bemühen, eine geeignete Fläche anzubieten.

Für die Gemeinde Lütjensee sieht Stentzler keinen Verlust in dem geplatzten Deal. Es hätte zwar Arbeitsplätze gebracht und den Einzelhandel unterstützt, aber sicherlich auch viele Anwohner missgestimmt. Ziel sei es nun, dass sich im Gewerbegebiet örtliche Betriebe ansiedeln und somit die Chance auf weitere Gewerbesteuer besteht.

Trittau will DHL Möglichkeiten für neuen Standort aufzeigen

Der Pressesprecher der Deutschen Post, Martin Grundler, sagte zum Abendblatt: „Ich kann bestätigen, dass wir im Bereich Trittau nach einem neuen Standort suchen.“ Derzeit seien im DHL-Zentrum in Trittau 45 Mitarbeiter beschäftigt. Grund für die Umzugspläne sei Platzmangel. Noch sei ungewiss, wohin das Verteilerzentrum ziehe. „Die Suche läuft noch“, so Grundler.

Trittaus Bürgermeister Oliver Mesch wollte keine konkreten Angaben zur Standortsuche machen. Er bestätigte aber, dass die Gemeinde mit der Deutschen Post in Kontakt stehe und Gespräche führe. Mesch: „Natürlich wollen wir DHL Möglichkeiten für einen neuen Standort aufzeigen.“ Die Arbeitsplätze seien wichtig und sollten nach Möglichkeiten erhalten oder sogar aufgestockt werden. Trittau sei sehr daran gelegen, eine geeignete Fläche zu finden.