Ahrensburg. Weil die Verwaltung ihre Position noch nicht ausgearbeitet hatte, musste die Diskussion im Ahrensburger Bauausschuss verschoben werden.
Ernüchterung für die Bürger bei der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses: Weil die Verwaltung ihre Position zu den von der Bahn vorgesehene Lärmschutzmaßnahmen im Zuge der S-4-Planung noch nicht ausgearbeitet hatte, musste das Thema von der Tagesordnung genommen werden. Wenn auch nur spärlich besucht, waren einige Bürger vor allem deswegen ins Peter-Rantzau-Haus gekommen.
Zur Erinnerung: Im Zuge des Streckenausbaus bis Bad Oldesloe hat Ahrensburg Anspruch auf einen verbesserten Lärmschutz. Wie berichtet, plant die deswegen bis zu sechs Meter hohe Schallschutzwände. Politik und Verwaltung setzen sich für Alternativen im Innenstadtbereich ein, damit historische Sichtachsen nicht zerschnitten werden.
Tagesordnungspunkt wurde bereits verschoben
Bauamtsleiter Peter Kania begründete den Schritt damit, dass erst noch Anregungen der Bürger aus der Einwohnerversammlung von vergangener Woche eingearbeitet werden müssten. Dann müssten zuerst die Stadtverordneten über das Positionspapier beraten. Dabei war der Punkt bereits Mitte September von der Tagesordnung des Umweltausschusses genommen worden. Damals wollte die Verwaltung der Einwohnerversammlung nicht vorgreifen.
Auf Abendblatt-Anfrage sagte Ausschussvorsitzender Hartmut Möller (SPD), er könne die Begründung nachvollziehen, finde die Beratungsfolge jedoch ungewöhnlich. „Wir sind der zuständige Ausschuss. Mir ist nicht klar, warum die Stadtverordneten zuerst darüber sprechen sollen“, sagt der Ortspolitiker. Stadtverordneter Peter Egan von der WAB, bei der jüngsten Sitzung auch im Ausschuss anwesend, sieht das ähnlich: „Normalerweise beraten die Ausschüsse die Themen und sprechen eine Empfehlung aus, über die die Stadtverordnetenversammlung dann entscheidet.“ Danach mache eine Beratung im Ausschuss keine Sinn mehr.
Da die Stadtverordneten erst wieder am 30. Oktober zusammenkommen, der Bau- und Planungsausschuss bereits am 1. November, könne die Verwaltung nicht garantieren, dass dann bereits bei der nächsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses über den Lärmschutz diskutiert werden kann, sagt Kania. In diesem Fall würde es noch bis Mitte November dauern, ehe sich der Ausschuss dem Thema widmen könne.
Anwohnerin: „Lärmschutz darf nicht vergessen werden“
Unterdessen war das Stimmungsbild in der Einwohnerfragestunde gemischt. Eine Anwohnerin wollte genau wissen, welche Höhe die Lärmschutzwände wo haben werden. Darauf Bauamtsleiter Peter Kania: „Die Bahn plant mit durchgehend sechs Metern Höhe.“ Die Stadt werde jedoch ihre Einwirkungsmöglichkeiten nutzen, um im Planfeststellungsverfahren auf niedrigere Wände und alternative Schallschutzmaßnahmen zwischen Manhagener Allee und Bahnhof hinzuwirken, um die historischen Sichtachsen in der Innenstadt zu erhalten. Eine andere Bürgerin nannte diese das „goldene Kalb“ der Stadt und warnte vor einer Überbewertung. „Darüber darf der Lärmschutz für die Anwohner nicht vergessen werden“, so die Ahrensburgerin.